Linz bekommt als erste Stadt Österreichs eine Zukunftswerkstatt – das beschloss der Linzer Gemeinderat am 30. November 2017. „Ab 2018 werden Politiker, Stadtplaner, Experten und Vertreter aus der Verwaltung an Leuchtturmprojekten für das Linz der Zukunft arbeiten“, sagt der Linzer Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein.
„Aktuelle Planungen und Projekte in Linz zeigen, dass infolge fehlender geeigneter Instrumente und Strategien die komplexen Herausforderungen der Stadt- und Verkehrsplanung nicht im idealen Ausmaß bewältigt wurden und werden“, forderte eine Gruppe von Planern und Institutionen die Etablierung einer Zukunftswerkstatt. Diese solle vorhandene Defizite erkennen und Visionen, Szenarien und ganz konkrete Lösungsvorschläge für bestimmte Gebiete erarbeiten, so die Aussendung der vor einiger Zeit ins Leben gerufene „IG Architektur“, hinter der zahlreiche namhafte Architekten und Branchenexperten stehen.
„Ein klares Ziel, wie sich Linz die nächsten 20 bis 30 Jahre entwickeln will, gibt es nicht. Es ist daher essentiell, ein städtisches Entwicklungsinstrument zu schaffen, das für Innovationen und Zukunftsarbeit sorgt“, sagt Stadtentwickler Lorenz Potocnik, der ebenfalls für die Einrichtung einer Zukunftswerkstatt eintrat. Diese sollte ausreichende finanzielle und zeitliche Mittel erhalten und unabhängig, transparent und gesamtheitlich agieren können. Die Zielvorstellungen sei laut Potocnik eine „Stadtvision Linz 2030“.
Diesen Steilpass nahm Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein auf und brachte ihn via Infrastrukturausschuss auf Schiene: „Mit der Zukunftswerkstatt werden aktuelle Entwicklungen und Innovationen aufgegriffen, die einen Gewinn für die Stadt Linz darstellen können. Mit der Zukunftswerkstatt hat Linz ein ganz neues Instrument in der Hand, um zukunftsstaugliche Lösungen für die Stadt zu finden“, so Hein.
Dabei soll es nicht um Träumereien gehen. Hein: „Die Linzer Zukunftswerkstatt soll sich mit Zukunftsplanungen für die nächsten 20 Jahre und nicht mit dem Bau von Luftschlössern beschäftigen.“ Die Einrichtung solle sich zudem nicht um Grundlagenforschung, sondern um konkrete Anwendungsfälle, deren Umsetzbarkeit und Kosten belegbar sind, kümmern. Hein: „Mit diesem neuen und innovativen Instrument für Linz gehen wir den Weg konsequent in Richtung zeitgemäßer Stadtentwicklung weiter.“