„Zeitungsberichte, Mails… es wird immer mehr versucht, in Sachen Rauchverbote Druck auf uns Wirte auszuüben“, poltert Wutwirt Günter Hager vom JOSEF Linz. Jetzt schlägt der Kult-Wirt zurück – und antwortet auf eine Beschwerde in seiner offenen, kritischen Art: „Wir werden uns weiter um ein tolerantes Nebeneinander, für Raucher und Nichtraucher, Österreicher und Ausländer, Junge und Alte, Reiche und Arme, Veganer und Schweinsbraten-Fetischisten bemühen, und versuchen, eines der letzten österreichischen Wirtshäuser mit all seinen Vor- und Nachteilen zu sein.“
„Wir fühlen uns als Nichtraucher leider in Ihrem Lokal in den letzten Winkel verbannt. Schade wir waren leidenschaftliche Gäste ihrer Location kommen aber nun so schnell nicht wieder…. Beste Grüße ehemalige Stammgäste“, so eines der Mails, das dieser Tage an Günter Hager ging, in dessen Lokal JOSEF ein Raucherbereich eingerichtet ist. Viele Mails würden ganz ähnlich klingen, „da entsteht manchmal der Eindruck, dass diese Beschwerden gezielt gesteuert sind“, sagt Hager, der sich jetzt wehrt und auf eines dieser Mails antwortete:
Sehr geehrte Frau ………..!
Danke für ihr Mail, gerne nehm ich Stellung dazu. Nachdem sie sich als Stammgast unseres Betriebes bezeichnen, gehe ich davon aus dass sie auch wissen dass in unserem Unternehmen bei 1400 m2 Betriebsfläche mehr als 72% Nichtraucherfläche vorhanden sind!(also ca. 1000 m2 Möglichkeit für Nichtraucher ausreichend Platz zu finden (plus Gastgarten im Sommer).
Wenn sie der Meinung sind „im letzten Winkel“ gesessen zu sein, dann möglicherweise deswegen weil unsere Gäste erfreulicherweise von beiden Möglichkeiten sehr ausreichend Gebrauch nehmen und wir (fast) täglich ausreserviert sind!
Der Großteil unserer Gäste nutzt diese äusserst demokratische und tolerante Möglichkeit sehr ausgiebig und ist damit sehr zufrieden, liegt es doch an ihnen selbst zu entscheiden wo sie trinken, essen, Spass haben, rauchen, oder eben so wie sie leider nicht, was wir selbstverständlich zur Kenntnis nehmen.
Leider müssen wir auch mit intoleranten Menschen, selbsternannten Rauchersheriffs, Hetzer und Vernaderern leben die gerade momentan, in einer in Österreich noch nie da gewesenen politischen Hetzkampagne versuchen unserer Branche und ihren Mitmenschen ihre Regeln und Gesetze aufzuzwingen.
Bayern hat nach dem Rauchverbot mehr als 3000 regionale heimische Gastronomiebetriebe verloren, Konkurse, Kündigungen und Pleiten, familiäre Schicksale von Wirten und deren Mitarbeiter, von Zulieferern wie Bäcker, Fleischer und Landwirte waren die Folgen.
An der Linzer Landstraße gibt es nur mehr zwei regionale Gastronomiebetriebe aber an die 62 Fast Food und Systembetriebe wo selbstverständlich „Rauchfrei“ gelebt wird.
Ich bin sicher sie finden aufgrund der grossen Anzahl an „rauchfreien“ und „alkoholfreien“ internationalen Selbstbedienungs Fast Food Lokalen in unserer Stadt einen Platz. Ja vielleicht sogar die Gelegenheit zu sitzen, Zeitung zu lesen, heimische Gerichte aus regionalen Produkten zu geniessen und von einem österr. Gastronomielehrling bedient zu werden, nicht mit den Händen aus Kartonagen zu essen, heimische Gastronomie-Kultur erleben zu können, Spaß zu haben und vor allem ausreichend Zeit zum verweilen, eben wie in einem typischem österreichischem Wirtshaus.
Wir werden uns weiter um ein tolerantes Nebeneinander, für Raucher und Nichtraucher, Österreicher und Ausländer, Junge und Alte, Reiche und Arme,Veganer und Schweinsbraten Fetischisten usw. bemühen, und versuche eines der letzten österreichischen Wirtshäuser mit all seinen Vor- und Nachteilen zu sein.
Ihr Josef Wirt
Günter Hager