Wer hat Angst vorm „bösen“ Wolf? Hoffentlich keiner, denn dem Menschen wird das bei uns teilweise wieder ansässige Wildtier nicht gefährlich, Panik ist daher unangebracht. Aus der Landwirtschaft und von den Jägern kommen aber öfters Begehrlichkeiten auf, den Wolf zu bejagen.
Derzeit geht man von mindestens vier Wolfsrudeln im Grenzgebiet von Oberösterreich zu Niederösterreich und Tschechien aus. Dazu kommen einzelne Wölfe, die auf der Suche nach einem Partner und Lebensraum unterwegs sind. In Summe halten sich bis zu maximal 25 Wölfe, meist aber weniger, in unserem Bundesland auf.
Der Wolf hat in der Regel Angst vor dem Menschen. Obwohl es mittlerweile 17.000 bis 20.000 Wölfe in Europa gibt, bleiben diese für den Menschen fast immer unbemerkt: „In Mitteleuropa gibt es keinen einzigen dokumentierten Fall, in dem ein Mensch von einem gesunden, wildlebenden Wolf angegriffen wurde. Auch in stark touristisch genutzten Gebieten wie etwa der Italienischen Toskana, leben hunderte Wölfe vom Menschen weitgehend unbemerkt“, so der WWF.
Die zuständige Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger spricht hingegen von „berechtigter Besorgnis, die von mir sehr ernst genommen wird“ – sie nimmt Bezug auf Wolfs-Angriffe auf Nutztiere: In Österreich gab es 2022 auf Basis des offiziellen Monitorings des „Österreichzentrums Bär Wolf Luchs“ 931 derartige Angriffe.
Langer-Weninger schlägt daher ein 4-Maßnahmen-Paket vor und brachte den Erlass einer Wolfsverordnung auf den Weg, die „eine schnelle und rechtssichere Handhabe im Umgang mit Risiko- und Schadwölfen bringt“. Zusätzlich stellt sie den Schutzstatus des Wolfs in Frage – was wohl am Ende des Tages eine Bejagung und Abschüsse des nach Europa zurückgekehrten Tiers bedeutet: „Die Richtlinie, die den Schutzstatus des Wolfs seit mehr als 30 Jahren einzementiert, hätte längst angepasst werden müssen“, der Wolf sei „keine gefährdete Tierart mehr“.
Kommentar
Wozu die Panikmache und die (wenn auch verbrämte) Forderung nach einer Bejagung des Wolfs? Aber wie glaubwürdig ist es, ständig den Erhalt der Natur zu fordern und zu fördern, gleichzeitig aber den (Wolfs)Schweif einziehen, wenn die Natur dann tatsächlich zurückkehrt, erlebbar und sichtbar wird? Geht das – eine maßgeschneiderte „Ja, aber“-Renaturierung?Bitte weniger Aufgeregtheit rund um den Wolf. Und die Sache mit den Rissen bei den Nutztieren? Die ist versicherungstechnisch sowieso geklärt.
Unter www.land-oberoesterreich.gv.at/wolfsinfo.htm gibt’s Informationen zum Wolf und eine Übersicht über aktuelle Wolfsaktivitäten.