Nachdem sich bereits am 25. Oktober nahezu alle Medien mit schönen Bildern und Jubelmeldungen der Eröffnung der neuen Westring-Brücke überboten haben, bleibt die medial kaum behandelte Frage: Was bringt das 1,2 Milliarden Euro-Projekt für den Linzer Verkehr tatsächlich?
Die Ursprungs-Idee eines kompletten Autobahn-Rings inklusive Tunnel Richtung Urfahr Nord wurde ja bekanntlich bereits in der Planungsphase 2011 medienwirksam unter dem Thema „Sparen“ gestrichen. Übrig bleibt ein „Restring“, dessen tatsächliche Auswirkungen – etwa auf den bereits jetzt oft überlasteten Bindermichl-Tunnel – sich wohl erst zeigen werden – und der mit dem Ursprungsprojekt nur mehr wenig zu tun hat – auch angesichts der mittlerweile überholten Planungen, die sich noch auf die Verkehrsströme der 1980er- und 90er-Jahre beziehen.
Und bevor der Freinberg-Tunnel fertiggestellt ist (frühestens 2032), werden sich für mindestens acht Jahre Stau und Verkehr von der Rudolfstraße auf die Linzer Donaulände, den Römerbergtunnel und die Waldeggstraße – die ebenfalls bereits schon jetzt überlastet sind – verlegen. Kurz: Es bleiben möglicherweise mehr Baustellen als vor der Fertigstellung der Donautalbrücke.
Foto: Günther Weixelbaumer