Nackt auf dem Tisch tanzen, mit dem Chef ‘rumschmusen oder am nächsten Morgen gar unten ohne neben der bärtigen Buchhalterin aufwachen… Firmen-Weihnachtsfeiern sind immer wieder für die eine oder andere Überraschung gut. Ein LINZA-Report über die peinlichsten Fettnäpfchen und wie man am “Day after” damit umgeht – oder wie man diese am besten gleich ganz vermeidet.
„Ich bin der Klaus“… um 0:24 Uhr – nach dem siebten Bierchen – umarmt dich der Chef plötzlich und packt das Du-Wort aus. Was tun?
Das Du-Wort und Verbrüderungen dieser Art sind klassische Verhaltensweisen bei Weihnachtsfeiern – meistens aus einer entsprechend alkoholgeschwängerten Laune heraus. Meist werden die am Vortag begossenen „Du’s“ vom Chef am Tag danach stillschweigend „vergessen“. Daher: Erst mal abwarten, wie einen der Vorgesetzte am nächsten Arbeitstag anspricht. Keinesfalls präventiv ein joviales „Servus Chef, mir warn gestern beide ganz schön fett, Oida!“ über den Flur plärren.
Was absolut gar nicht geht: Forsch auf den Boss zutaumeln – äh, zugehen und selber die Du-Initiative ergreifen: „I bin’s, da Hansi!“
„Weihnachtsfeier – heute ist die Susi Huber vom Verkauf fällig, die brummt wie ein Trafo.“
So manche/r Kollege/in geht mit einer oft wesentlich erhöhten sexuellen Erwartungshaltung in die Weihnachtsfeier. Motto: „Heut‘ muss was gehen.“ Lassen Sie sich bloß nicht zu stark von Ihren Trieben leiten. Schmusen in einem dunkeln Eck oder „Nahkampf“ auf der Toilette… wer weiß, wer im nächsten Augenblick vorbeikommt und das weihnachtliche Tête-à-tête mitbekommt. Der „Bürofunk“ am Tag danach tut sein übriges. Und wenn’s wirklich so schlimm kribbelt, dass es kein Halten mehr gibt: flirten, für später „zeugenfrei“ was ausmachen und dort dann ungestört weiterturteln.
„Die können mich alle. Ich geh‘ nicht zur Weihnachtsfeier. Bin froh, wenn ich die ganzen Idioten nicht sehe.“
Das allergrößte Fettnäpfchen: erst gar nicht zur Weihnachtsfeier hingehen. Sei es, weil man den Chef nicht mag oder das ganze als unbezahlte Arbeitszeit sieht. Weihnachtsfeiern schweißen (im wahrsten Sinn des Wortes) zusammen. Wer nicht dabei ist, grenzt sich selber aus. Mindestens genauso schlimm: Jegliches Gemeinschafts-Bier mit den Worten „Ich bin mit dem Auto da“ oder „Ich muss morgen früh raus“ ablehnen. Was man ebenfalls besser sein lassen sollte: Nur übers Essen und die Stimmung jammern oder dauernd gelangweilt auf die Uhr schauen.
„Der Chef baggert mich schon seit zwei Stunden an. Soll ich nachgeben…?“
Der Boss ist auch nur ein Mensch. Hat er aber (halbwegs) Hirn in der Birn‘ (statt in der Hose), lässt er bei der Weihnachtsfeier die Finger von seinen Mitarbeitern – und umgekehrt. Ein Flirt mit dem Chef oder dem direkten Vorgesetzten geht zu 99 Prozent nach hinten los. Dann doch lieber die schnuckelige Sachbearbeiterin oder den knackigen Staplerfahrer aus dem Lager abschleppen.
Schimpfen, Sudern, Klatsch? Nicht auf der Weihnachtsfeier!
Für eine gute Stimmung ist jeder Einzelne verantwortlich. Jammern, Sudern und Schimpfen – vielleicht auch noch über den Chef, einen Kollegen oder die Firma – haben bei der Weihnachtsfeier absolut nix verloren. Klappe halten und „kampfgrinsen“!
Der Tag danach: In die Offensive gehen!
Wer sich einen Ausrutscher geleistet hat, muss offensiv damit umgehen. Eine Abbitte vor versammelter Mannschaft ist nicht nötig. Aber: Gibt es Klärungsbedarf, dann in einem Gespräch unter vier Augen mit dem betreffenden Kollegen abhandeln. Und auch wenn Outings derzeit recht angesagt sind: Wer im Suff mehr oder weniger „heimlich“ das Klo vollgekotzt hat, sollte sein Geheimnis anderntags besser für sich behalten.
Firmenveranstaltung oder Privatsache?
Viele machen den Fehler, sich bei der Weihnachtsfeier wie auf einer Privatparty aufzuführen. Dabei handelt es sich’s rein rechtlich gesehen um eine Firmenveranstaltung. Darum: keine Alkoholexzesse, nach Möglichkeit NICHT nackt auf dem Tisch tanzen, keinesfalls laut lallend in die Bowle bieseln UND: flapsige Bemerkungen zum Chef („Heut sauf‘ ich Sie unter den Tisch, Sie Sau!“) unterlassen.