Verrückt oder sinnvolle Maßnahme? Jetzt werden in der Linzer Stadtregierung Stimmen laut, die Weihnachtsbeleuchtung heuer nicht erstrahlen zu lassen. Als einzige Gegenstimme hat sich bislang die Linzer FPÖ gemeldet. Die Stadt will damit Strom bzw. Gas sparen – und wohl auch die 337.000 Euro, die jährlich für Montage und Demontage aufgebracht werden müssen. Es wäre einmal ein „dunkles“ Weihnachtsfest, nachdem die Linzer Christkindlmärkte 2020 und 2021 abgesagt wurden.
Obwohl es bis zur Adventszeit noch über 100 Tage sind, wird in vielen Städten bereits über die Abschaffung der Weihnachtsbeleuchtung zwecks Stromsparens debattiert. In Linz soll die Entscheidung offenbar Ende August fallen. Von den Gemeinderatsparteien gab es bislang kein Dementi – lediglich die FPÖ spricht sich gegen „dunkle“ Weihnachten aus: Der Linzer FP-Obmann und Stadtrat Michael Raml sagt: „Weihnachten ist ein Fest der Traditionen und da ist die festliche Beleuchtung nicht wegzudenken. Denken wir alleine an die strahlenden Kinderaugen in der Adventszeit. Die stimmungsvolle Beleuchtung der Innenstadt darf außerdem als Wirtschaftsmotor für Handel und Gastronomie nicht unterschätzt werden“.
Eine ersatzlose Abschaffung kommt für Raml nicht in Frage, er ist aber für innovative Neuerungen offen: „Unsere Weihnachtsbeleuchtung ist ohnehin schon in die Jahre gekommen, eine energiesparende Neuanschaffung wäre generell sinnvoll“, so Raml.
Der Gesundheitsstadtrat verweist auch auf die sozialen Bedürfnisse nach über zwei Jahren Freiheitseinschränkungen: „Nachdem die Linzer Christkindlmärkte in den letzten beiden Jahren komplett gestrichen wurden, während in anderen Städten wie Wels, Salzburg und Wien die Märkte im Rahmen des Möglichen abgehalten wurden, sehnen sich die Linzer nach einem Weihnachten wie früher. Es geht aber niemand auf einen dunklen Christkindlmarkt, um einen aus Energiespargründen kalten Punsch zu trinken. Ich appelliere daher an den Bürgermeister und die Marktreferentin, die Linzer Weihnachtsbeleuchtung sicherzustellen.“