Kaum zu glauben: 1980 gab es in der Landeshauptstadt lediglich fünf Schanigärten auf öffentlichem Gut. 1991 luden bereits 58 Schanigärten ein, 1994 waren es 112. Der große Boom setzte dann ab 1998 ein, als 149 Schanigärten südländisches Flair boten. Heuer verzeichnet die Linzer Bezirksverwaltung die Rekordzahl von 270 Schanigärten – um acht mehr als 2015.
Die Schanigärten können in Linz grundsätzlich das ganze Jahr über ab 8 Uhr genutzt werden. Zwischen 1. Mai und 30. September ist die Sperrstunde um Mitternacht, in den übrigen Monaten um 23 Uhr. Sowohl bei Schanigärten auf Privatgrund wie auch auf öffentlichem Gut gilt eine unbefristete Nutzungsdauer. Wurden in der Vergangenheit noch Befristungen ausgesprochen, so stellt dies nur mehr eine seltene Ausnahme (im gesamten Stadtgebiet 2 bis 3 Schanigärten) dar. Die Stadt Linz hat hier eine echte Erleichterung für die BetreiberInnen geschaffen und die bürokratischen Wege minimiert.
Das Nutzungsentgelt für das öffentliche Gut hängt von der Lage ab und reicht für eine Saison von 17,80 Euro bis zu 29,60 Euro pro Quadratmeter (Fußgängerzonen, Landstraße und Hauptstraße). 2015 erzielte die Stadt Linz so Einnahmen von ca. 115.000 Euro.
Es gelten aber einige Auflagen. So darf das Stadtbild durch den Schanigarten nicht durch aufdringliche Gestaltung wie Schockfarben und Werbeaufschriften gestört werden.
Drei Theorien zur Bezeichnung „Schanigarten“
Zu den Wurzeln der Bezeichnung „Schanigarten“ hat die Wiener Wirtschafts-kammer drei Theorien veröffentlicht: Der Wiener Kaffeehausbesitzer Gianni Tarroni erhielt für seinen „Giannis Garten“ am Wiener Graben 1750 eine Genehmigung.
Andere meinen, dass ein „Schani“ genannter Hilfskellner von seinem Oberkellner den Auftrag erhielt, Sessel, Tische und Blumenkosten vor das Kaffeehaus zu stellen. Eventuell leitet sich die Bezeichnung aber auch vom französischen Wort „Jean“ ab, mit dem im 19. Jahrhundert in Wien der Kellner gerufen wurde…