Ein richtig durchschlagender Erfolg wurde das im Juli 2021 verhängte Alkoholverbot im Volksgarten nicht gerade: Leere Bierdosen, Wein-Tetrapaks und mehr en masse sprechen Bände. Jetzt soll der Bereich entschärft und die Bänke beim Problembereich nahe der Bim-Haltestelle Goethestraße im Februar abmontiert und auf der westlichen Seite des Parks wieder aufgestellt werden.
Der fast 200 Jahre alte Volksgarten als größter innerstädtischer Park hat ein Problem: Viele Ethnien tummeln sich hier, dazu Konflikte, Drogen und Müll. Zur Landstraße hin hat sich seit 2018 zudem eine größere Gruppe Alkohol- und Drogensüchtiger breit gemacht, die die dortigen Bänke rund um die Uhr in Beschlag hat. Sicherheitsstadtrat Michael Raml forderte bereits 2020, diese Bänke abzumontieren, um die Szene zu zerstreuen. Genau das passiert jetzt: Die Bänke kommen weg und „wandern“ auf die andere Seite des Parks.
Das Problem dabei: Die Bänke sind eigentlich für die Allgemeinheit gedacht, Abmontieren schadet somit allen. Zudem bleibt die Frage, ob Arbeiterkammer und Energie AG mit den neuen Nachbarn viel Freude vor ihren Zentralen haben werden. Am Ende wird das Problem einmal mehr nur verdrängt statt wirklich gelöst.
Vor nicht allzu langer Zeit bestand das selbe Problem im Hessenpark, als sich die betreffende Klientel wegen eines neuen Alkoholverbots im Frühling 2018 Richtung Volksgarten verlagerte. Jetzt beginnt das Spiel offensichtlich von Neuem…
Gefragt wäre die Behörden und die Polizei, das Alkoholverbot auch entsprechend umzusetzen und die Situation zu entschärfen, aber das geschah in den letzten zwei Jahren kaum. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes waren zwar aktiv, haben aber auch nur rechtlich sehr beschränkte Möglichkeiten.
Hinter vorgehaltener Hand war in der Vergangenheit immer wieder zu hören, dass die eigentlich verantwortliche Polizei das Alkoholverbot nur sehr mäßig bis gar nicht kontrolliert geschweige denn ahndet – von Anrainern waren über die Polizei die Zuschreibungen „lustlos“ und „desinteressiert“ zu hören…
Dass es einen Platz für die Gruppe von bis zu 120 Personen braucht, ist klar. Aber muss es wirklich so zentral sein – oder gibt es nicht auch andere „Spielplätze“, die nicht so stark frequentiert sind? Dazu braucht es allerdings Entschlossenheit und auch den Willen, diese Lösung umzusetzen. Dann das Problem doch lieber alle paar Jahre weiter verschieben…