Über 340 Verkehrstote alleine in OÖ waren in den 1970ern keine Seltenheit. Mittlerweile ist die Zahl auf 80 im Jahr 2022 gesunken. In Linz waren lediglich fünf Opfer im Straßenverkehr zu beklagen. „Dennoch: Jeder Tote ist einer zu viel. Wir wollen die Verkehrssicherheit durch Bewusstseinsbildung – besonders beim Thema Vorrangsverletzungen, gesetzliche Missachtungen sowie Ablenkung weiter stärken“, so der zuständige Landesrat Günther Steinkellner.
Im Jahr 2022 kam es in OÖ zu 80 tödlichen Unfällen. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 13%. Seit 1961 werden die tödlichen Straßenverkehrsunfälle erfasst. Durch den zunehmenden Mobilitätsgrad ereigneten sich beispielsweise in den 70er Jahren pro Jahr 343 tödliche Unfälle. Die voranschreitende technische Entwicklung, aber auch Gesetzte wie beispielsweise die Gurtpflicht hatten erheblichen Einfluss daran, dass das Unfallgeschehen seither deutlich reduziert werden konnte.
Im Burgenland gab es im abgelaufenen Jahr 19 Verkehrstote (2021: 8), in Kärnten 21 (38), in Niederösterreich 97 (92), in Oberösterreich 80 (92), in Salzburg 19 (24), in der Steiermark 70 (50), in Tirol 29 (29), in Vorarlberg 16 (13) und in Wien 18 (16).
„Die Statistik bekräftigt ein geringes Niveau der Unfallzahlen im Straßenverkehr. Dennoch ist jeder tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer schlichtweg einer zu viel.“
Günther Steinkellner
Die schwärzesten Jahre der Verkehrssicherheit gab es 1972 mit einem österreichweiten Spitzenwert von 2.948 Getöteten – das sind über acht pro Tag. Seither konnte die Zahl auf 369 im Jahr 2022 gesenkt werden – das ist ein Minus von 88 Prozent (Quelle: Statistik Austria). Dabei hat sich die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge seit 1972 von 2,5 Millionen auf 7,3 Millionen im Jahr 2022 nahezu verdreifacht. Noch vor zehn Jahren mussten mit 531 Getöteten deutlich mehr als 500 Verkehrstote beklagt werden.
„Die Statistik bekräftigt ein geringes Niveau der Unfallzahlen im Straßenverkehr. Dennoch ist jeder tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer schlichtweg einer zu viel. Hinter den 80 tödlichen Unfällen verbirgt sich jede Menge Leid und Schmerz bei den trauernden Familien und Angehörigen“, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner.
Getötete nach Fahrzeugart bzw. Verkehrsteilnahme
36 Personenkraftwagenlenker bzw. Insassen starben 2022 aufgrund eines Unfalls. Das entspricht rund 45% des Gesamtaufkommens. Danach bilden aber bereits die tödlichen Fahrradunfälle den zweitgrößten Anteil der Gesamtstatistik. Wie bereits im Vorjahr kam es zu 16 tödlichen Unfällen. Somit war jeder fünfte, im Straßenverkehr tödlich verunglückte in Oberösterreich mit dem Fahrrad unterwegs. Im Jahr 2022 starben deutlich weniger Motorradfahrer als noch im Vorjahr. Hier stehen 12 tödliche Verkehrsunfälle zu Buche. Jeweils fünf Fußgänger und Moped-Lenker erlagen ihren tödlichen Verletzungen. Weiteres ereigneten sich 3 tödliche LKW, 1 Leicht-KFZ, sowie 2 sonstige, tödliche Unfälle.
Hauptunfallursachen
Die vorläufigen Hauptunfallursachen zeigen eine Fokussierung auf drei große Bereiche. In rund 19% der sich ereigneten, tödlichen Unfälle war die nichtangepasste Geschwindigkeit die Ursache. Ein hoher Anteil an Vorrangsverletzungen und Rotlichtmissachtungen kam heuer, mit 29%, sehr deutlich zum Vorschein. Der größte Bereich bildet die Ablenkung bzw. Unachtsamkeit die mit rund 31% am gesamten Unfallgeschehen. In Summe sind diese Bereiche für 79% des tödlichen Unfallgeschehens ausschlaggebend.
„Vor zwei Jahrzehnten ereigneten sich jährlich doppelt so viele Unfälle mit Todesfolge wie heutzutage. Zwar ist dieser langfristige Trend für mehr Sicherheit auf unseren heimischen Straßen erkennbar, doch nach wie vor ist eine Vielzahl der Unfälle in unserem Bundesland vermeidbar. Besonders beim Thema Vorrangsverletzungen, gesetzliche Missachtungen sowie Ablenkung wollen wir potentielle Bildungslücken schließen. Durch Bewusstseinsbildung wollen wir einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Verkehrssicherheit weiter zu stärken“, so Landesrat Günther Steinkellner.