Linz und die Donau: Der Status zwischen den beiden lautete sehr lange „Es ist kompliziert“. Doch mittlerweile ist die Stadt tatsächlich an den großen Fluss gerückt. An der etwa 20 Kilometer langen Uferlinie auf Stadtgebiet entstehen immer mehr Strände und Uferzonen. Und: Es wird gebadet wie noch nie. Auf geht‘s: Strandspaziergang!
Die Uferbefestigung der Linzer Donau gleicht jener, wie sie in fast allen großen Fluss-Städten zu finden ist: schroffe Abhänge und grobes Blockwerk, das den Zugang zum Wasser verunmöglicht. Baden wollte in der Donau ohnehin kaum jemand, die Wasserqualität hatte nicht den besten Ruf. Aber in den letzten 20 Jahren kam Bewegung in die Sache, in Linz entstanden legere Wohlfühlplätze an der Donau. Etwa beim Winterhafen, wo ein durch den Bau des Kraftwerks Asten (1979) ein in den Donaufluten verschwundener Schotterstrand auf 300 Metern Länge neu aufgeschüttet wurde und ein echter Hotspot für ungezwungenes Baden (auch mit Hund) ist – gerade mal 2,5 Kilometer vom Hauptplatz entfernt.
Relativ neu im Beach-Ranking ist der frisch gestaltete Uferbereich der Neuen Eisenbahnbrücke mit Strombuhnen und Steinstufen – nett, aber teilweise etwas steril. Gespannt sein darf man auch auf die geplante Donaubucht am Jahrmarktgelände, die bis 2023 verwirklicht werden soll. Die Linzer Donaustrände lassen sich übrigens in einer feinen 2-Stunden-Runde erwandern.
Das letzte große Hochwasser suchte Linz 2013 heim – und dass solche Fluten auch ihr Gutes haben, zeigte sich unterhalb des Pleschinger Sees, wo sich aus Sand und Ablagerungen ein wildromantischer Flachwasserbereich bildete. Ein echtes Best of Naturbaden!
Apropos Hochwasser von 2013: Dieses hat auch das flache Ufer des Steinmetzplatzls in Alt-Urfahr wegrasiert. 2016 wurden daher 30.000 Kubikmeter Schotter, die man zuvor aus der Flussmitte rausbaggerte, auf 700 Meter Länge aufgeschüttet. Seitdem ist der Steinmetzplatzl DAS Donaubadeepizentrum, nur 500 Meter Luftlinie vom Hauptplatz, urbanes Strandfeeling vom Feinsten!
Uiiii, fast vergessen hätten wir jetzt den wiesenbewachsenen Donaustrand in St. Margarethen – wohl der schönste Linzer Donaubeach, aber leider etwas vom Schuss. Die Badefreuden an der Linzer Donau begannen übrigens 1926 mit einem Strombad für Männer, das aus zwei aneinandergebundenen Kähnen oberhalb des Urlaubssteins vor Margarethen bestand, in deren Mitte man im Donauwasser badete.