Er ist zwar 50 Jahre jünger als der Wiener Prater – sein heuriges 200. Jubiläum macht den Urfahraner Jahrmarkt aber dennoch zum größten und ältesten Jahrmarkt Österreichs. Bürgermeister Klaus Luger und Marktreferent Vzbgm. Bernhard Baier informierten heute über die Jubiläumsausgabe, die von 29. April bis 07. Mai steigt. So wird es erstmals eine Weinlounge geben, zum Jubiläums-Festzug haben sich fünf Donaustädte angesagt.
Das Welser Volksfest gibt es „erst“ seit 1878, jenes in Ried seit 1867. Der erste Urfahraner Jahrmarkt stieg erstmals aber bereits im Mai 1817. Nach hartknäckigen Bitten der Gemeindevertretung bestätigte Kaiser Franz I. am 20. März 1817 der damals noch eigenständigen Gemeinde Urfahr das Privileg, zweimal im Jahr einen zwei Tage dauernden Jahrmarkt abzuhalten. Mittlerweile dauert das Fest neun Tage, hat aber nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt. Und so mancher trug seinen ersten Rausch vom nördlichen Donauufer mit nach Hause. Apropos Rausch: Erst 87 Jahre später – 1905 – wurde ein „Ansuchen um Aufstellung einer Bierhütte“ gestellt, 1911 war es dann so weit und das erste Bier floss am Urfix aus den Fässern.
Zu wenig Bretter für Schaubuden
In den Kriegsjahren um 1916 stand der Markt sogar vor dem Aus: Der damalige Urfahraner Bürgermeister Hinsenkamp konnte nicht genügend Bretter für die Markthütten zur Verfügung stellen, zudem nahm die Prostitution („Dirnenwesen“) in den bereits damals schon sehr sündigen Zeiten überhand – inklusive entsprechender Beschwerden. Das Stadtmuseum Nordico widmet sich in einer aktuellen, sehr sehenswerten Ausstellung der 200-jährigen Geschichte des“Urfix“ (Infos: www.nordico.at).
Neue Weinlounge auf 200 Quadratmeter
Auch wenn die im Vorjahr von Ex-Stadträtin Susi Wegscheider angekündigte Neukonzeption des „Urfix“ ausbleibt, gibt es im Jubiläumsjahr doch einige Neuerungen. An den Standort des ehemaligen AEC-Zeltes kommt diesmal eine Weinlounge, wo – als Querpass zum 200-Jahres-Jubiläum – die Zahl 200 dominiert: Auf 200 Quadratmetern werden 200 verschiedene Getränke angeboten – mit Schwerpunkt Wein und Gin. Führen wird die Weinlounge die Firma Stützner Gmbh, die schon bisher für das Bierzelt und die Donaualm verantwortlich zeichnet.
Festzug mit fünf Städten
Natürlich gibt es auch ein entsprechendes Festprogramm. Ein Spektakel verspricht am 29. April der Festzug vom Hauptplatz hinüber zum Jahrmarkt zu werden, an dem sich Abordnungen der Donaustädte Passau, Deggendorf, Regensburg, Straubing und Linz beteiligen. Auch historische Bierwägen sind mit dabei. Am 7. Mai steigt der „Tag der Blasmusik“, bei dem sieben oö. Blasmusikgruppen zu Gast sein werden. Bei der Aktion „Klingendes Riesenrad“ werden 80 Musiker den Linzer Marsch in luftiger Höhe spielen.