Die geplante Ostumfahrung entlang des Natura 2000 Schutzgebietes Traun-/Donauauen und durch Ebelsberg findet immer mehr kritische Stimmen. Aber immer noch gibt es viel zu wenig Informationen über diese Transitautobahn, die den gesamten Linzer Süden stark in Mitleidenschaft ziehen würde. Mit einer öffentlichen „Trassenwanderung“ am 28. Juli (17 Uhr) wollen die Kritiker zeigen, welche enormen Eingriffe in die intakte Natur und den dicht besiedelten Süden dieses Mega-Autobahnprojekt hätte.
Trotz Rekord-Bodenversiegelung und dramatischem Klimawandel gibt es kein Umdenken: Geht es nach der Landesregierung und leider auch nach maßgeblichen Teilen der Linzer Stadtregierung, soll bereits in wenigen Jahren eine Transitautobahn mitten durch den Linzer Süden führen. Durch den Autobahnausbau in Tschechien entsteht die kürzeste Verbindung von Berlin und Prag Richtung Südosteuropa – der gesamte LKW-Transit würde somit durch Ebelsberg rollen. Betroffen wären nicht nur tausende Anrainer in Ebelsberg und Pichling, sondern auch das Natura 2000-Schutzgebiet Traun-/Donauauen und das beliebte Naherholungsgebiet Schiltenberger Wald.
„Ausmaße sichtbar und bewusst machen!“
Den meisten Bürgern ist noch gar nicht bewusst, was das für den Linzer Süden bedeutet: Insgesamt würden um die 90 Hektar wertvoller Wald, Grünland und Wohngebiet vernichtet bzw. stark beeinträchtigt werden. In Summe würde die etwa 60 Meter breite Trasse über 5,5km auf Linzer Stadtgebiet und Grünland führen.
Ein großer Verlierer wäre wohl auch die ohnehin schon enorm belastete Linzer Luft. „Vielen Menschen ist noch nicht bewusst, was da auf uns zukäme“, sagt Gemeinderat Lorenz Potocnik, der die Initiative www.kein-transit-linz.at ins Leben gerufen hat: „Seitens der Politik wurde ganz bewusst wenig bis gar nicht informiert. Nicht nur die Bewohner, auch die Gemeinderatsmitglieder tappen über die wahren Ausmaße dieses Projekts im Dunkeln. Es ist höchst an der Zeit, die selbstzerstörerischen Eingriffe öffentlich darzustellen.“
„Trassenwanderung“ am 28. Juli 2021
Aus diesem Grund organisiert Lorenz Potocnik am Mittwoch 28. Juli um 17 Uhr gemeinsam mit der Liste LINZ+ eine „Trassenwanderung“ entlang der geplanten Strecke vom Schiltenberger Wald bis zu den Traunauen. Jede/r kann bei dieser leichten, etwa zweistündigen Wanderung mitmachen.
Treffpunkt ist beim Unimarkt in Ebelsberg (Hartheimerstraße 31, 4030 Linz). Potocnik: „In mehreren Stationen werden wir die Eingriffe und Ausmaße in die intakte Natur und in den Lebensraum von Mensch und Tier aufzeigen – wie etwa den in den Schiltenberger Wald zu schlagenden Autobahnknoten oder die höhergelegte Autobahntrasse entlang des idyllischen Traunufers. Auch die unmittelbare Nähe zum „Garten Ebel“ auf der ehemaligen Kaserne, wo in Zukunft junge Familien und bis zu 7.500 Menschen leben werden, werden wir besprechen.“
Bereits über 3.000 Unterschriften gegen die „Ostautobahn“ durch Ebelsberg
Stark läuft übrigens auch die begleitende Initiative „Kein Transit Linz“, die Unterschriften sammelt, um eine Linzer Volksbefragung über die geplante Ostautobahn durch Ebelsberg zu ermöglichen. Der Zwischenstand nach wenigen Wochen ist mehr als erfreulich: Die Hälfte der nötigen 6.100 Unterschriften ist erreicht. Lorenz Potocnik: „Schon jetzt ist fix: Wir werden diese Volksbefragung noch heuer auf die Schiene bringen. Wo, wenn nicht hier sollen die Linzerinnen und Linzer mitentscheiden?“ Alle Infos dazu gibt’s unter www.kein-transit-linz.at