Mit LASK und dem FC Blau-Weiß Linz ist die oö. Landeshauptstadt mit gleich zwei Teams in der heimischen Bundesliga vertreten. Doch drunter schaut’s relativ düster aus. Eine kleine Nachschau zur fußballerischen Nummer 3, 4, 5 und 6 in Linz.
Keine Frage: Mit zwei Klubs in der höchsten österr. Spielklasse steht Linz aktuell sehr gut da. Neben Wien und Linz hat das keine andere Stadt Österreichs zu bieten. Danach kommt allerdings sehr lange nix, es gibt von den möglichen Kandidaten Edelweiß, Donau Linz, Admira und St. Magdalena auch kaum Ambition, den Untiefen des Unterhauses zumindest in Richtung Regionalliga alias „3. Liga“ zu entfleuchen.
Regionalliga Mitte (3. Liga)
Lässt man die LASK Amateure außen vor (die ja kein echter eigenständiger Verein sind), ist die dritte Liga aus Linzer Sicht eine Grauzone. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, selbst mittelfristig zeigt kein Klub Ambitionen, in die mittlerweile mit sieben OÖ Klubs sehr ansprechende Regionalliga Mitte zurückkehren zu wollen.
OÖ Liga
Hier ist Linz lediglich mit einem Verein – Union Edelweiss Linz – vertreten (Rang 9). Der Klub selbst verfügt über eine nur sehr begrenzte Strahlkraft, zu den Heimspielen verrirren sich meist nur um die 100-200 Zuschauer, Ambitionen nach oben gab es nie und würde aufgrund des Graue-Maus-Images und des fehlenden Potenzials wohl auch wenig Sinn machen. Wobei man sagen muss, dass die beide Ligen kaum Fans anziehen: Gerade mal 316 Zuschauer pro Spiel wurden in der heurigen Saison bislang in der OÖ Liga verzeichnet, in der Regionalliga Mitte sind es mit 401 pro Spiel auch nur unwesentlich mehr.
Zuschauerschnitt Fußball-Ligen (Ober)Österreich (Quelle: Transfermarkt.at):
- Bundesliga: 8.050
- Zweite Liga: 1.274
- Regionalliga Mitte: 401
- OÖ Liga: 316
Landesliga Ost
Traurig: Die „LL Ost“ wurde mittlerweile zum Sammelbecken der Linzer Traditionsklubs. Hier tummeln sich sowohl Donau Linz als auch der SK St. Magdalena und die Admira Linz. Alle drei sahen schon (viel) bessere Zeiten – und alle drei werden wohl auch kommende Saison in der wenig attraktiven 5. Liga ihr Dasein fristen. Die aufstiegswilligen Donuaraner (aktuell Tabellenplatz 2) verloren am Wochenenende gegen den Tabellenführer Rohrbach-Berg und besiegelten damit wohl den Ligaverbleib, während Admira Linz (10.) und St. Magdalena (9.) nach dem Horror-Vorjahr heuer schon froh sein können, nicht (wieder) mitten im Abstiegskampf in Richtung Liga 6 (!) zu stecken.
Einzig Donau Linz zeigte in der Vergangenheit da und dort Ambitionen, sich als dritte Kraft im Linzer Fußball zu etablieren, davon ist man mittlerweile aber wieder weit weg, es scheint auch keinerlei Plan oder Lust mehr zu geben, zumindest mittelfristig die Rückkehr in die Regionalliga anzustreben. Aktuell ist mit einem weiteren Jahr in der unspektakulären Landesliga Ost aber nicht mal an die OÖ Liga zu denken. Auch der Fan-Zuspruch ist bei den Donauranern überschaubar – trotz riesigem Einzugsgebiet im einwohnerstarken Linzer Süden kamen selbst zum Derby gehen St. Magdalena vorletzte Woche schlappe 350 Fans.
Kommentar
Schade – eine „dritte Kraft“ täte dem Linzer Fußball gut – etwa in der Regionalliga Mitte, aber darauf wird man wohl noch einige Jahre warten müssen. Bleibt die Frage: Haben die beiden neuen Linzer Stadien für LASK und Blau-Weiß Linz den kleineren Linzer Klubs geschadet, diese vielleicht sogar kannbibalisiert? Ganz klar NEIN, denn Donau, Edelweiß, Admira und St. Magdalena haben schon vorher wenig Interesse gezeigt, sich sportlich nach oben hin entwickeln zu wollen, da wie dort herrscht seit geraumer Zeit Tote Hose.
Wobei gesagt werden muss: Das Interesse muss halt auch durch Ambitionen statt durch ein endlos gleiches sportliches Dahinplätschern geweckt werden, denn: Dass die Linzer gerne „auf Fußball“ gehen wollen, zeigen die beeindruckenden Besucherzahlen von LASK und Blau-Weiß Linz. Speziell der Aufsteiger, der bis letztes Jahr kaum mehr als 1.000 Fans pro Spiel anzog, konnte mit dem Aufstieg seinen Schnitt auf über 5.000 Zuschauer /Spiel verfünffachen (!). Vielleicht ist das ja ein Ansporn für die anderen vermeintlich kleinen Linzer Klubs. Und da das Donauparkstadion ja im Besitz der Stadt Linz ist, könnten Donau oder St. Magdalena ihre Spitzenspiele ja ebenfalls dort austragen, sollte mann nach Höherem streben – vielleicht sogar als Kooperationspartner der Blau-Weißen.