Die von “Tierpfarrer” Franz Zeiger ins Leben gerufene TierTafel unterstützt Menschen, die in Armut leben und oft nur ihr Haustier als einzigen Begleiter haben. Jetzt musste die TierTafel aufgrund zu geringer Spenden erstmals geschlossen bleiben. Durch einen breiten Medienaufruf von Franz Zeiger gelang es, die Spendenfreudigkeit wieder anzukurbeln:
Die TierTafel hat schon einiges geleistet. Lieber Franz, hast Du ein paar Eckdaten dazu?
Die TierTafel gibt es mittlerweile seit neun Jahren. Jährlich wurden bisher im Durchschnitt rund 18 Tonnen Tierfutter an bedürftige Tierbesitzer ausgegeben. Und ganz oft konnten wir auch beim Tragen unerwartet aufgetretener Tierarztkosten helfen. Wer Bedürftigkeit nachweist, bekommt von uns die Hälfte der Kosten, gedeckelt mit 100,- Euro.
Wie bist Du überhaupt auf die Idee der TierTafel gekommen?
In unserem Wohngebiet leben viele ältere Menschen mit einer sehr kleinen Pension. Viele davon leben allein und ihr Haustier ist vielfach der einzige soziale Kontakt. Wenn da im Haushalt beispielsweise der Kühlschrank kaputtgeht und ein neuer angeschafft werden muss, reißt das ein großes Loch ins Budget und es muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Ich dachte damals, da muss man doch was machen, damit sich in einer solchen Situation niemand wegen der Kosten für das Tierfutter von seinem Haustier trennen muss. Na ja – und das Ergebnis dieser Überlegung war dann eben die TierTafel.
Wie vielen Menschen und Tieren habt ihr in dieser Zeit geholfen?
In den neun Jahren waren es zusammengezählt sicher weit über 1.000 Tiere und ihre Menschen, die wir unterstützen konnten.
Und wie viele sind es aktuell?
Derzeit haben wir etwa 70 Stammkunden in der Kartei, dazu kommen dann natürlich auch jene, die nur punktuell Hilfe brauchen.
Zuletzt holperte es aber mit den Spenden ein bisschen. Warum?
Die Bedürftigen werden konstant mehr, während die Spenden kontinuierlich sinken. Und da wir keinerlei Förderungen der öffentlichen Hand erhalten, ist es halt immer ein Hoffen und Bangen.
Durch eine Spendenaufruf von Dir kam aber Gottseidank wieder Bewegung in die Sache.
Es ist einfach unglaublich, eine Welle der Hilfsbereitschaft ist jetzt angerollt. Verschiedene Zeitungsartikel über unsere verzweifelte Lage wurden unzählige Male auf Facebook geteilt. Viele gute Menschen haben daraufhin Futter gebracht oder auch Geld überwiesen.
Das macht so viel Mut, mit unserer Arbeit für Tier und Mensch weiterzumachen.
Ich möchte die Gelegenheit jetzt gleich beim Schopf packen und allen ein vom Herzen kommendes DANKE sagen.
Mit welcher Art der Spende ist euch am besten geholfen?
Wir brauchen alles. Tiernahrung, jegliches Zubehör zur Haustierhaltung und natürlich auch Geldspenden, damit wir auch weiterhin bei Tierarztkosten helfen können.
Du hast ja selber sehr viele Tiere. Was kreucht und fleucht denn alles in Deinem Stall – äh, in Deiner Wohnung?
Ich habe sechs Katzen: Rudolph, Benni, Balou, Leo, Lena und Mario – und zwei Hunde: Maxi und Laura. Alle sind Findlinge mit einer traurigen Vergangenheit, die dann auf verschiedensten Wegen bei mir im Pfarrhaus gelandet sind.
Hat Dich eigentlich schon mal ein Hund gebissen oder eine Katze gekratzt?
Ach, woher denn. Warum sollten sie das tun? Ich beiße und kratze sie ja auch nicht.
Und kommen wirklich alle Tiere in den Himmel? Da würde es dann wohl ganz schön eng da oben.
Natürlich kommen alle Tiere in den Himmel. Der Himmel, also das Reich Gottes, ist ja kein begrenzter Ort. Der Himmel ist unendlich, auch wenn das für unser irdisches Denken nur schwer zu fassen ist. Das uns so riesig erscheinende Universum ist ja nicht mal ein Stecknadelkopf im Vergleich zum Reich Gottes. Im Himmel ist für alle genug Platz, soviel ist sicher.
Du hältst ja auch im Oktober immer die Linzer Tiersegnung ab. Gibt es ein Tier, vor dem Du Dich dort schon mal gefürchtet hast?
Hmmm, am ehesten vor dem Tyrannosaurus Rex. Aber bisher war eh noch keiner von denen bei unserer Tiersegnung.
Wie und wo kann man für die Tiertafel spenden?
Am besten, man nimmt mit unserer TierTafel-Hotline unter 0699/18 24 84 77 Kontakt auf. Die Hotline ist Montag bis Samstag von 08-12 Uhr besetzt. Man kann Futter und Sachspenden aber auch ganz einfach in die Pfarre Linz – St. Peter bringen. Außerhalb der Bürozeiten kann man die Spenden ganz einfach vor der Haustüre (Wallenbergstraße 20) abstellen. Natürlich freuen wir uns auch riesig über jeden Cent, der auf unserem Spendenkonto eingeht:
Sparkasse Oberösterreich
Kontobezeichnung: Pfarre Linz – St. Peter
IBAN: AT062032001000450609
BIC: ASPKAT2LXXX
Verwendungszweck: TIERTAFEL (bitte unbedingt angeben!)
Infos: www.tierlichtblick.at