Mit einer neuen Idee will die Linzer ÖVP die Kosten für die Linzer Tabakfabrik in den Griff bekommen: private Investoren sollen einsteigen, wünscht sich die Linzer Klubobfrau Elisabeth Manhal.
Seit Sommer 2009 ist die Stadt Linz Eigentümerin des 80.000 Quadratmeter umfassenden Areals der Linzer Tabakfabrik. Die Kosten der seinerzeitigen Annschaffung belaufen sich auf 20,4 Millionen Euro. „Offenkundig ist jedoch, dass für die wichtige innerstädtische Immobilie noch immer ein nachhaltiges Nutzungs- und Gestaltungskonzept fehlt“, sagt ÖVP Linz-Klubobfrau Elisabeth Manhal. „Dennoch wurden über die Jahre Millionen an Linzer Steuergeldern in das Areal gepumpt – zuletzt mit den Stimmen von SPÖ, Grünen und KPÖ neuerlich knapp 6 Millionen Euro“, so Manhal weiter.
Völlig aus dem Blickfeld verschwunden seien laut Manhal die seit Mai 2009 vorliegenden Ergebnisse einer Studie des Instituts für Organisation an der Linzer Johannes Kepler Universität. In diesem Gutachten wurden drei Potenzialfelder für die Nutzung des Tabakfabrikareals aufgelistet:
• WEB CITY: Industrial Design, Kreativwirtschaft, Atelierwohnungen
• TECH CITY: Universitäts-Einrichtungen, Postgraduale Bildungsstätten
• CREATIVE CITY: Kreativwirtschaft, Werkstätten, Jugend-Erlebniswelt
In der Zwischenzeit schossen alle möglichen Visionen für die Tabakfabrik durch die Stadt – „MedUni“, „neuartiges Kulturhaus“, „Von Elektronik bis Musical“, „Produktionspalast“, „2. Hauptplatz“, „Schule des Ungehorsams“ – eine klare Themen- und Zukunftsstrategie wurde aber weder entworfen noch verfolgt.
Investoren-Ausschreibungsverfahren gefordert
Manhal: „Die ÖVP Linz will nun einen klaren Kurs für das Schiff Tabakfabrik. Entsprechend ausgerichtet ist daher ein Antrag, der im Linzer Gemeinderat zur Diskussion und Abstimmung kommen wird.“ Darin fordert die ÖVP Linz, für das Areal der Tabakfabrik ein Investoren-Ausschreibungsverfahren durchzuführen, bei dem potenzielle Investitions-Partner eingeladen werden, ein Gesamt-Finanzierungskonzept vorzulegen.
Bis zu 160 Millionen weiterer Finanzbedarf
Hintergrund des Antrages seien laut ÖVP Linz einerseits die Defizite bei der Entwicklung der Immobilie, andererseits Zukunftsprognosen, die den Gesamtaufwand für die Gestaltung des Tabakfabrik-Areals mit bis zu 160 Millionen Euro beziffern. Manhal: „In der derzeitigen Struktur übersteigt das Projekt die operativen und finanziellen Möglichkeiten der Stadt Linz.“