Schade: Obwohl ab 19. Mai wieder Events möglich sind, wird das bereits im Vorjahr abgesagte Linzer STREAM FESTIVAL (27.-29. Mai) nur als digitale Version im Internet stattfinden. Bis zu 3.000 Musikfreunde hätten outdoor mit dabei sein können. Mehr Mut wäre durchaus angebracht, es wäre auch ein positives Zeichen nach den vielen zermürbenden Monaten gewesen.
Da wäre mehr gegangen als eine weitere Online-Version, die eigentlich kaum jemanden juckt. Erlaubt wären ab 19. Mai indoor maximal 1.500 Besucher, outdoor maximal 3.000 Besucher (mit zugewiesenen Sitzplätzen). Grundvoraussetzung ist jedoch, dass man sich als getestet, geimpft oder genesen ausweisen kann.
Dennoch wird das Stream Festival, das urbane Linzer Format für Musik-Popkultur-Digitalisierung zum digitalen Streaming Festival ohne „analoge“ Besucher. “Alle zwölf Konzerte werden via Live-Stream mit einer eigenen Dramaturgie zum Festivalerlebnis. Spannende internationale und nationale Acts warten auf Musikfans“, so Kulturreferentin Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer.
Das Programm umfasst insgesamt zwölf Konzerte und mehrere Lectures, Diskussionsrunden und Producer Talks. Die dritte Programmschiene, der “Club”, die Indoor-Nightline des Festivals mit Elektronik-Schwerpunkt in Zusammenarbeit mit Linzer Kultureinrichtungen, soll 2022 nachgeholt werden.
Das hochkarätigen Konzertprogramm wird an jedem Streaming-Tag mit einem internationalen Act gekrönt, die alle drei zum Live-Stream nach Linz anreisen und Besonderheiten für diese Online-Premiere im Gepäck haben:
Am Eröffnungsabend, den 27. Mai, taucht Martin Kohlstedt, deutscher Komponist und Pianist, in einen berauschenden Wirbel aus Klaviermelodien und elektronischen Landschaften.
Der Brite Kamaal Williams, der Jazz mit urbanem Londoner Electronic-Sound verschmelzen lässt, bringt am Freitagabend, 28. Mai, Neues von seinem aktuellen Live- und zweiten Studioalbum mit.
Der krönende Abschluss des Online-Musikfestials am 29. Mai bildet Thees Uhlmann, der in charmanter Quartett-Besetzung aus Hamburg anreist und als Besonderheit seine „Songs & Stories II“ aus dem Linzer Posthof in die weite Netzwelt versendet. Nach mehrjähriger Konzertpause, in der Thees Uhlmann sich vor allem als Autor zweier Bücher und auf Lesebühnen präsentierte, lässt der Ex-Tomte-Frontmann seine Poesie wieder verstärkt in Songmaterial fließen. Mit den Songs seines wunderbaren dritten Solo-Albums und brandneuem Material kehrt der „Bruce Springsteen Deutschlands“ ins Rock’n’Roll-Business zurück und spielt sowohl beim Stream Festival 2021 als auch beim FrischLuft-Openair im Posthof.
Weibliche Pop-Größen aus Österreich
Der Freitag startet musikalisch mit Lea Föger: alias INNER. Sie schreibt dreamigen Pop mit experimentellen und elektronischen Elementen, das ist mutig, vielschichtig und tanzbar – auch im Wohnzimmer. Dass mit Miss Bunpun eine gebürtige Linzerin und damit basslastige Beats, intensive Soul Vocals, Rap und frech-direkte Texte beim Streaming Stream vertreten sind, wurde bereits verraten. Mit außergewöhnlichen Rap- und Gesangs-Skills sowie starken Inhalten wirbelt die österreichische Musikerin Keke derzeit gehörig die Rapszene im deutschsprachigen Raum auf. Und Nora Pider bildet gemeinsam mit Julian Angerer Anger, die Gewinner des FM4 Awards 2020, die das Genre Pop in all seinen Facetten zelebriert.