Sind Ihnen beim Wandern oder Spazierengehen auch schon die bunt bemalten Steine aufgefallen, die an exponierten Orten liegen und dem Betrachter richtiggehend ins Auge stechen? Das Phänomen nennt sich „Stoaroas“ (Steinreise), die dazugehörige Facebook-Gruppe hat bereits über 33.000 Mitglieder.
Bei der „Stoaroas“ werden bunt bemalte Steine an bestimmten Stellen hinterlegt. Teilweise sind es wahre Kunstwerke, die bei Gipfelkreuzen, an Mauervorsprüngen oder in Felsnischen auf Finder und Betrachter warten. Auf der Rückseite der Steine ist die Postleitzahl des jeweiligen ‚Künstlers‘ vermerkt.
Ausdrücklich erwünscht ist, den Stein mit auf die Reise (‚Roas‘) zu nehmen, ihn an einer neuen Stelle auszulegen, zu fotografieren und auf Facebook in der „Stoaroas“-Gruppe zu posten. Dort finden sich bereits unzählige Bilder von ebensovielen Orten quer durchs Land.
Die Reise der Steine hat kein Endziel – außer jenes, den Findern und Betrachtern Freude zu bereiten – und das gelingt zumindest beim Schreiber dieser Zeilen stets perfekt.
„Es ist natürlich okay, sich auch mal einen Stein eine Zeit lang zu behalten, wenn er dich ‚anspricht‘. Aber bitte Steine zu Hause nicht sammeln, weil wir wollen sie ja REISEN lassen und die Stoaroas via Facebook verfolgen“, weiß die Gruppenadministratorin Mia, wie’s richtig gemacht wird.
Apropos richtig machen – wer selber zum Künstler werden will: Bei der Motivwahl für die Vorderseite der Steine sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig: wasserfeste Farben verwenden bzw. den fertig bemalten Stein lackieren. Auf die Rückseite des Steins #stoaroas, das Kürzel ‚fb‘ für Facebook und die Postleitzahl des Heimatortes sowie die ersten Buchstaben des Vor- und Nachnamens schreiben.
„Bei der Motivwahl für die Vorderseite der Steine sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.“
Wichtig ist, die Steine richtig abzulegen: Niemand soll gefährdet werden, weder Mensch, Tier noch Umwelt. Die Steine keinesfalls in die Wildnis legen, wo sie niemand findet. Ebenso nicht in Geschäften oder innerhalb eines Friedhofes oder gefährlichen Plätzen (belebte Straßen, auf Fahrzeugen) ablegen – auch Kinder, die von den bunten Steinen besonders angezogen werden, sollen sich gefahrlos beteiligen können. Die Stein-Kunstwerke sollten auch nicht direkt auf dem Boden platziert werden, am besten etwas erhöht – sonst verschmutzen diese sehr schnell und mit der Zeit findet man sie nicht mehr.
Woher die Idee der „Stoaroas“ kommt, ist unbekannt, sie geht mittlerweile aber um die ganze Welt. Auch Fotos aus den entlegensten Plätzen der Welt sind bereits aufgetaucht. Neben der Gruppe „Stoaroas“ gibt es auch andere Communitys wie die #wandersteine mit sogar über 41.000 Mitgliedern. Also: Augen auf beim Wandern!