Massiv gegen den Trend eines seit 25 Jahren sinkenden Radverkehrsanteils in OÖ hat sich seit 2017 der Radverkehr über die Steyregger Brücke entwickelt. Die dortige Radzählstelle verzeichnet mit einem Plus von 10.000 Radfahrern im ersten Halbjahr 2018 eine Steigerung von 42,5 Prozent – oder anders ausgedrückt: Der Stau bewirkt auch ein Umdenken in den Köpfen mancher Autofahrer…
Seit 2016 ist die Steyregger Brücke durch die massiven Bemühungen der Radlobby um einen radgerechten Ausbau im Zuge der Brückensanierung medial stark im Fokus gestanden. Viele haben dadurch vermutlich überhaupt erst erfahren, dass man mit dem Rad auch über die Steyregger Brücke zur Arbeit radeln könnte, was bis Herbst 2016 auch eine kleine Mutprobe war.
Hat man den massiven Anstieg an Radfahrern im Vorjahr noch mit „temporärem Umstieg auf’s Rad wegen der Brückenbaustelle“ argumentiert, so ist der erneute massive Anstieg in der ersten Jahreshälfte 2018 im Vergleich zum Vorjahr neben dem schönen Wetter wohl deutlich auch auf die Radlobby-Aktivitäten und die Mobilitätskampagne „Sei schlau, pfeif auf’n Stau!“ zurückzuführen, welche auch vom Linzer Verkehrsstadtrat Hein, Steyregg und zahlreichen weiteren Umlandgemeinden finanziell unterstützt wird.
Laut Auswertung der im Oktober 2016 vom Land OÖ in Betrieb genommenen Radzählstelle auf der Brücke wurden im ersten Halbjahr 2017 23.488 Radfahrer gezählt, von Jänner bis Ende Juni 2018 hat sich dieser Wert auf 33.465 erhöht – das entspricht einem Anstieg von 42,5 Prozent. Aus den Jahren vor der Sanierung liegen leider keine genauen Zahlen vor, Schätzungen zufolge dürften es aber kaum mehr als 300-400 Radfahrer täglich gewesen sein. 2017 haben sich die Spitzenwerte auf beachtliche 700 Radfahrer/Tag erhöht, dieser Wert dürfte auch heuer wieder gestiegen sein.