Nach einem soliden Grunddurchgang geht’s für die Black Wings Linz jetzt ans Eingemachte: In der Pick Round (zehn Spiele), die am 20. Jänner startet, spitzen die Linzer Eishackler auf einen der ersten beiden Plätze, die den Heimvorteil im Viertelfinale brächten. Vor den heißesten Eistagen des Jahres plauderte der LINZA mit Black Wings-Manager Christian Perthaler.
Christian Perthaler, der Grunddurchgang war mit Rang 3 aus Linzer Sicht sehr in Ordnung. Dein Kurzresumee?
Es hat gepasst. Wir habe uns mit Salzburg bis zur letzten Runde um Rang zwei gematcht. Wir hatten ein paar kleine Tiefs, die waren aber überschaubar. Jetzt geht’s ans Eingemachte, wir brennen auf die Pick Round, wo wir Stärke zeigen und Rang 1 oder 2 und damit den Heimvorteil fürs Viertelfinale nach Linz holen wollen.
In der besagten Pick Round (Zwischenrunde) sind die Top-Teams stark benachteiligt. Aus 20 Punkten Vorsprung vom Grunddurchgang werden da teilweise nur mehr zwei. Ist der Modus für dich trotzdem in Ordnung?
Natürlich gibt es da ein Für und Wider. Ich bin auch kein großer Fan dieser Regelung, weil vor allem die schwächeren Teams überdurchschnittlich profitieren. Die könne sich jetzt mit ein paar guten Spielen ganz vorne reinmogeln. Besser wäre, wir hätten 14 Teams in der Liga, dann könnten wir uns die Pick Round sparen.
Erneut unfassbar: die Linzer Fans. Mit 4.600 Zuschauern pro Heimspiel sind die Black Wings auch heuer wieder top. Wie schafft man es, das Level dermaßen hoch zu halten?
Mir fehlen oft wirklich die Worte – unsere Fans sind ein Wahnsinn. Natürlich sind wir mit dem Schnitt extrem zufrieden, mehr geht ja fast gar nicht. Obwohl wir zuhause auch manchmal schlecht gespielt haben, waren sie immer da. Ich hoffe, das geht so weiter. Wir werden jedenfalls alles dazu beitragen, dass der Boom nicht abreißt.
In der Linzer Eishalle ist in den letzten Monaten und Jahren sehr viel passiert, saniert und neu dazugebaut worden. Sind die Black Wings jetzt am Ziel Ihrer Wünsche?
Stimmt, da ist wirklich ordentlich was weitergegangen. Klar gibt es noch einige Wünsche und Pläne. Etwa die Kabinen, den Fitnessbereich, ein paar Kleinigkeiten in der Gastro-Area, unsere zu engen Büros… aber in Summe sind wir sehr zufrieden und dankbar. Stadt Linz, Land Oberösterreich und die Linz AG kamen uns da sehr entgegen. Ein großes Danke an der Stelle!
Ist der Wunsch nach einer neuen, eigenen Eishalle dennoch nach wie vor da?
Ich sage mal so: Er ist derzeit ad acta gelegt.
Natürlich spielt das Geld immer wieder eine große Rolle. Was ist in der heurigen Saison vom Budget her das Minimalziel: wieder das Halbfinale?
Ja, das war es in den letzten Jahren auch immer. Aber wenn wir uns ehrlich sind, ist das für Linz und unsere Fans zu wenig. Irgendwann muss wieder das Finale her. Und das ist mit unserem Top-Kader heuer absolut möglich. Für den Titel muss aber alles passen: der richtige Gegner zur richtigen Zeit, Spielglück, kein Verletzungspech und und und. Und natürlich ist auch die Champions League-Qualifikation auch heuer wieder ein großes Ziel.
Was sagst du zur grundsätzlichen Entwicklung der EBEL (Eishockey-Bundesliga): Gibt es Verbesserungspunkte, was den Modus oder die teilnehmenden Vereine betrifft?
Natürlich gibt es jedes Jahr Gespräche und Ideen. Jeder Verein hat andere Interessen und wir müssen uns auch immer was Neues einfallen lassen, um die Liga interessanter zu machn. Grundsätzlich ist die EBEL aber auf einem guten Weg.
Gibt es schon einen Wunschgegener für das Viertelfinale?
Dazu ist es noch zu früh, die Pick Round startet ja wieder bei Null. Und wer weiß, wer da plötzlich einen Lauf bekommt und ein richtig unangenehmer Gegner fürs Viertelfinale werden kann.
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