Jetzt nimmt Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein (FPÖ) zur Kritik Stellung, die neu errichteten Radarfallen in Linz seien reine Abzocke: „Es spielt keine Rolle, ob an den besagten Stellen bereits gröbere Unfälle passiert sind. In der Verkehrsgestaltung sind vorbeugend potentielle Gefahrenstellen zu entschärfen.“ Die ausgewählten Stellen bleiben aber dennoch umstritten, es gab sogar bereits erste Vandalenakte. An der Entscheidung seiner (SPÖ-)Vorgängerin Karin Hörzing hält Hein aber dennoch eisern fest. 80 Prozent der Radarstrafen-Einnahmen fließen in das Stadtbudget, nur ein Fünftel geht an die Polizei.
Hat da die Stadt die Rechnung ohne den Wirt gemacht? Obwohl sie noch gar nicht in Betrieb sind, werden die umstrittenen neuen Radarfallen bereits Ziel von Vandalenakten. Wie berichtet, hat die Standortwahl wie etwa an der dreispurigen Wankmüllerhofstraße oder der Dauphinestraße für Proteste gesorgt. Diese gut ausgebauten Straßen sind weder gefährlich noch ein Unfallhäufungspunkt – genau mit diesen Argumenten hantiert die Stadt jedoch, in deren Säckel satte 80 Prozent der Radarstrafen fließen.
„Speziell auf gut ausgebauten Verkehrswegen dürfte so mancher der Ansicht sein, dass es sich dabei um Schnellstraßen handle und hier nicht die höchstzulässige Geschwindigkeit von 50 km/h einzuhalten sei,“ rechtfertigt FPÖ-Stadtrat Hein die Notwendigkeit zusätzlicher Radarmessstationen: „Die Standortwahl für die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung in Linz erfolgt nach Maßgabe der Verkehrssicherheit und es wird auf die Bedürfnisse der Anwohner und der schwächeren Verkehrsteilnehmer Rücksicht genommen.“
Die Kritik, dass mit dieser Verkehrssicherheitsmaßnahme auf gut ausgebauten Straßen, die auch keine Unfallhäufungsstellen aufweisen, versucht werden soll, die Linzer Autofahrer „abzuzocken“, weist Hein zurück: „Es spielt keine Rolle, ob an den besagten Stellen bereits gröbere Unfälle passiert sind, oder nicht. Es darf nicht immer darauf gewartet werden, bis wirklich etwas Schlimmes passiert.“
Die neuen Messstationen – wie etwa in der Dauphinstraße – fielen bereits einer Farbattacke zum Opfer. „Diese Form des Protestes ändert aber nichts an deren Verbleib. Wer sich an die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten hält, hat auch von Geschwindigkeitsüberwachungen nichts zu befürchten. Sachbeschädigung werden wir aber auf alle Fälle ahnden!“, droht Hein den „Farbattentätern“ mit rechtlichen Konsequezen.