Verhärtete Fronten in Sachen Linzer Ostumfahrung: Während die Stadtpolitik nahezu geschlossen gegen die geplante Trassenführung durch die Traunauen und das Naherholungsgebiet Schiltenberg auftritt, lässt sich der zuständige Landesrat Günther Steinkellner nicht beirren: Er hält an der Trasse durch den Linzer Süden fest. Alles läuft auf einen großen Showdown hinaus, denn auch die Bürgerinitiative KEIN TRANSIT LINZ hat bereits über 7.000 Unterschriften gesammelt, die Abhaltung einer Volksbefragung ist damit so gut wie fix.
Die geplante Ostumfahrung wird auch von vielen Kritikern nicht grundsätzlich in Frage gestellt, sehr wohl jedoch die Streckenführung durch den Linzer Süden, die Traunauen und den Schiltenberger Wald.
Diese ist aber wiederum für Steinkellner unverhandelbar: „Im Rahmen von zehn Regionalkonferenzen wurden unterschiedliche Trassenvarianten begutachtet, evaluiert und analysiert. Als Vorzugsvariante wurde eine stadtnahe Trasse über den Knoten Treffling, Steyregg und Ebelsberg ermittelt: Sie bringt den voraussichtlich geringsten Umwelteingriff, gleichzeitig die größte Erfüllung der angestrebten Verkehrsziele. Die Variante weist die höchste Verlagerung des Durchgangsverkehrs in Linz auf. Die Auswirkungen auf die Umwelt kann mit entsprechenden Schutzmaßnahmen auf ein vertretbares Ausmaß minimiert werden“, so Steinkellner.
„Einfach nur Nein zu sagen, stellt keine Problemlösung dar, sondern führt in eine Sackgasse.“
Landesrat Günther Steinkellner
Mit der Entscheidung des Linzer Gemeinderats geht Steinkellner hart ins Gericht: „Einfach nur Nein zu sagen, stellt keine Problemlösung dar, sondern führt in eine Sackgasse. Darüber hinaus sind wir noch nicht im Stadium einer Detailplanung. Jede Art des Widerstandes kann zu massiven zeitlichen Verzögerungen führen.“ Steinkellner spricht von einer Verzögerung von bis zu zehn Jahren, sollte eine andere Trasse geplant werden müssen.
„Wenn sich ganz Linz und Steyregg geschlossen gegen diese Fehlplanung stemmen, dann ist jede weitere Planung verlorene Zeit und verlorenes Geld.“
Gerald Ludwig / BI Linz Süd
Ebenso entschlossen treten die Unterstützer und Akteure der Volksbefragung gegen die Linzer Ostumfahrung auf: „Herr Steinkellner, lassen Sie diesen Irrsinn!“ sagt etwa Gerald Ludwig von der Bürgerinitiative Linz Süd. „Wenn sich ganz Linz und Steyregg geschlossen gegen diese Fehlplanung stemmen, dann ist jede weitere Planung verlorene Zeit und verlorenes Geld. Diese Transit-Autobahn ist ein Anti-Klimaprojekt, defacto nicht genehmigungsfähig, die teuerste aller Variante und für die Pendler wirkungslos. Diese Transit-Autobahn im bereits stark belastetem Gebiet würde hohe Strafzahlungen durch EU-Gesetze nach sich ziehen.“
Über 7.000 Menschen haben bereits gegen das Projekt der Ostumfahrung auf Linzer Stadtgebiet unterschrieben, 5.500 davon in Linz. 6.100 von in Linz wahlberechtigten Menschen sind nötig, um die Volksbefragung zu ermöglichen: „Bis Ende des Jahres sind die fehlenden nötigen Unterschriften beisammen“, so die Aktivisten. „Der logische nächste Schritt ist nun eine breite Aufklärung der Bevölkerung und ein solides Bürgervotum durch das gemeinsame Vorgehen aller zustimmenden Stadt-Parteien. Zu diesem Schulterschluss laden wir alle ein!“ so Erwin Leitner von „mehr demokratie! oberösterreich“, das die Initiative gehen die Ostumfahrung ebenfalls unterstützt.
-> Projektinfo Linzer Ostumfahrung Land OÖ
-> Initiative KEIN TRANSIT LINZ