In Bayern gingen gehen zuletzt die Wogen hoch, weil einige Geschäfte und Gastronomen für die Öffnung am Sonntag einen zehnprozentigen Zuschlag verlangen. Argumentiert wird diese Maßnahme mit höheren Personalkosten. Auch in OÖ Linz wurde diese Maßnahme bereits eingeführt, ein bekanntes Ausflugsgasthaus im Mühlviertel schlägt am Sonntag sogar 15 Prozent auf seine Preise drauf. Kehrseite der Medaille: Die Maßnahme geht möglicherweise aufs Trinkgeld, weil Gäste dann weniger großzügig aufrunden.
Bis zu doppelt so hoch sind die Personalkosten für Eissalsons, Bäckereien oder Gastronomie-Betriebe, die am Sonntag aufsperren, sofern sie überhaupt jemanden finden, der am Feiertag arbeiten will. Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen sonntags geschlossen halten, weil es sich einfach nicht auszahlt. In München haben einige Betriebe einen Sonntagszuschlag von 10% eingeführt, die Rückmeldungen sind zwiespältig: Es gibt viel Protest, aber fast noch mehr Verständnis und Zustimmung seitens der Kunden.
Auch bei uns gibt es bereits einige Betriebe, die diese Preiserhöhung am Sonntag bereits eingeführt haben: „Lieber Gast, da ich meinen Mitarbeitern an Sonn- und Feiertagen für ihre wertvolle Arbeitszeit mehr bezahlen werde, erhöhe ich an diesen Tagen die Preise um 15%!“, schreibt der Wirt vom überregional bekannten Traditionsgasthaus Prammer in Hirschbach auf seiner Speisekarte. „Kein Problem, aber Trinkgeld zahlen wir dann aber keines mehr extra“, verrät ein Pärchen bei seinem Besuch beim Gasthaus Prammer.
Auch in Linz gibt es mit der „Tante Käthe“ im Donauparkstadion bereits ein Restaurant, das einen Sonntagszuschlag eingeführt hat: „Wir haben sonntags normal geschlossen, aber bei Sonntagsspielen des FC Blau Weiß Linz ist unser Restaurant bis in den Abend hinein offen. Wir verrechnen an diesem Tag einen Zuschlag von zehn Prozent. Das deckt aber ohnehin nur einen Teil der Mehrkosten ab, weil wir unsere Mitarbeitern am Sonntag zusätzlich 50% mehr bezahlen“, sagt Robert Bremmer von der Nachtleben-Guppe.
Und wie reagieren die Gäste? „Durchwegs positiv, weil es ja den Mitarbeitern zugute kommt.“ Grundsätzlich sei es aber schon schwer, Mitarbeiter zu finden, speziell am Sonntag: „Aber mit den 50 Prozent mehr, finden sich doch einige, die arbeiten wollen“, so Bremmer.
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