In Deutschland hat er bereits Schlagzeilen gemacht, jetzt taucht er auch in unseren Diskontern wie HOFER auf: der „Sitzhase“. Der Verdacht: Der klassische Osterhase sei einer vorauseilenden Sensibilität anderen Kulturen gegenüber auf dem Antidiskriminierungs-Altar geopfert und zum religiös unbedenklichen Sitzhasen geworden.
Zur Verteidigung von Hofer und Co. sei aber gesagt: Es gibt nach wie vor auch noch als „Osterhasen“ bezeichnete Süßwaren im Angebot.
Zudem haben sich großen Markenhersteller wie Milka oder Lindt teilweise bereits vor Jahrzehnten kreativ gezeigt. Der erste Lindt „Goldhase“ wurde schon 1952 hergestellt, den Milka „Schmunzelhasen“ gibt es seit dem Jahr 1973 – die Namen wurden damals erfunden, um ein Alleinstellungsmerkmal zu haben und sich von anderen Herstellern zu unterscheiden.
Kommentar
Ja, wir leben in verrückten Zeiten. Und gerade darum ist der Verdacht wohl nicht ganz von der Hand zu weisen, dass manche Diskontketten (in denen traditionell sehr viele Nicht-Österreicher mit anderen Konfessionen einkaufen) mit der Umbenennung von Oster- in Sitzhasen zum zweitwichtigsten christlichen Fest auch religiös andersdenkende Kunden ansprechen wollen.
Was jetzt noch fehlt: Dass sich jemand an der braunen Farbe des Schokolade-Sitzosterhasen stößt (ganz zu schweigen von den weißen Schokohasen von Milka). Und überhaupt: Warum keine Sitzhäsin? Haben zudem andere Tiere nicht auch das gleiche Recht, endlich mal zum Zug zu kommen? Diskriminierung, wohin man blickt.
Foto/Screenshot: aktuelles HOFER Österreich-Flugblatt