Es tut sich was im Donaupark: Die viadonau errichtet bis Mitte Dezember an der Unteren Donaulände zwischen Brucknerhaus und Neuer Donaubrücke 16 neue Poller. Damit können zukünftig auch hier die großen Kreuzfahrtschiffe festmachen. Landstrom ist an diesen neuen möglichen Stellplätzen aber keiner vorgesehen – obwohl der Linzer Gemeinderat vor über einem Jahr diese Absicht bekundete, um die ausufernde Lärm- und Abgasemissionen der laufenden Schiffsdieselmotoren zu unterbinden.
Weiter kein Landstrom geplant
Im Bereich der Unteren Donaulände – zwischen Brucknerhaus und Neuer Donaubrücke – konnten bislang keine Schiffe anlegen, weil die dortigen in die Jahre gekommenen Poller statischen Berechnungen nicht mehr standhielten. Diese werden nun durch 16 neue Poller ersetzt, künftig können damit auch hier die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Landstrom ist laut viadonau dort jedoch keiner vorgesehen – und das, obwohl die Donaulände über mehrere hundert Meter weit aufgerissen wird. Aktuell verfügt lediglich eine einzige (!) Anlegestelle in Linz über einen Stromanschluss.
Laut einer Studie des Landes Oberösterreich kommt es zu einer regelmäßigen Überschreitung der Luft-Grenzwerte – und das mitten im größten Innenstadt-Park. Grund sind auch die Tag und Nacht laufenden Dieselmotoren der ankernden Schiffe, um den Strom für Klimaanlagen, Küchen und die Passagier-Suiten zu erzeugen.

Gültiges Gemeinderatsabkommen für Landstrom und gegen weitere Schiffsanlegestellen im Donaupark
Auch wenn es wegen der Corona-Krise momentan ruhig ist, werden bald wieder andere Zeiten kommen: Bis März 2020 belegten oft ein Dutzend über 100 Meter lange Kreuzfahrtschiffe die Donaulände, in den Park zu- und abfahrende Transitbusse machten jeden Erholungswert zunichte.
Im September 2019 verabschiedete der Linzer Gemeinderat aufgrund der massiven Kritik am ausufernden Kreuzfahrttourismus eine Erklärung zur Eindämmung des Problems. U.a. wurde die Umweltreferentin Eva Schobesberger aufgefordert, die Elektrifizierung der Donauschiffsanlegestellen beim Lentos mit dem damaligen OÖ Umweltlandesrat Anschober auszuarbeiten. Ein Einfahrverbot für Busse in den Park wurde ebenfalls beschlossen – und umgesetzt.
Mehr statt weniger mögliche Schiffsanlegestellen
Ebenfalls pikant: In der erwähnten Erklärung von 2019 legte der Linzer Gemeinderat fest, keine weiteren neuen Schiffsanlegestelle im Donaupark zwischen Lentos und Neuer Donaubrücke Linz haben zu wollen: „Der Gemeinderat bekennt sich dazu, dass vorerst keine weiteren Schiffsanlegestellen im Bereich Donaupark zwischen Lentos und Neuer Donaubrücke Linz errichtet werden.“ Die aktuellen Bautätigkeiten sprechen allerdings eine andere Sprache. Denn selbst wenn keine Pontons vorgesehen sind, können hier zukünftig noch mehr Kreuzfahrtschiffe anlegen und festmachen.