Zwei neue Stadtbahnen und zwei neue O-Bus-Linien: Jetzt kommt Tempo in den Ausbau des Nahverkehrs im Zentralraum. Die Nahverkehrsoffensive ist ein absolutes Jahrhundertprojekt, das jetzt fix auf Schiene ist. Bitte einsteigen!
Große Lösungen erfordern einen ebensolchen Schulterschluss: Land und Stadt ziehen bei diesem richtungsweisenden Nahverkehrsprojekt an einem Strang. In den vergangenen Monaten hat man ein gemeinschaftlich koordiniertes Realisierungskonzept für die Stadtbahn und der damit verbundenen O-Bus-Achse entwickelt.
Die nun notwendigen politischen und finanziellen Beschlüsse sollen zügig gefasst werden. Das Ziel, den öffentlichen Verkehr im Sinne eines Corona-Konjunkturpaketes auszubauen und zu attraktivieren, hat höchste Priorität. Die Idee hinter dem Projekt: Die Stadtbahn fungiert als überregionale Anbindungslinie, die Regionen und Landeshauptstadt verbindet, während die innerstädtische O-Buslinie optimale Umstiegssituationen zu weiteren Knotenpunkten gewährleistet.
Das bestehende S-Bahnnetz wird von fünf auf sieben Linien erweitert. Die zwei neuen Stadtbahnen (S6 und S7) führen vom Pendler-Hotspot Mühlviertel direkt zu innerstädtischen Zielpunkten. Ohne Umsteigen können diese künftig stress- und staufrei erreicht werden.
In nur 15 Minuten zum Hauptbahnhof
Die neuen O-Bus-Linien verbinden Urfahr über den Hafen mit Ebelsberg und Pichling. Der Clou: Künftig wird man mit der neuen Stadtbahn in nur 15 Minuten vom Hauptbahnhof zur Johannes Kepler Universität fahren können. „Dieses gewaltige Verkehrsprojekt bietet eine starke Mobilitätsalternative. Wer rund eine Viertelstunde vom Hauptbahnhof bis zur JKU benötigt, braucht nicht lange zu überlegen, welches Verkehrsmittel er dafür wählen wird“, sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner über die neue Attraktivtät der Stadtbahn.
Projekt als Konjunkturmotor
Das Projekt ist aber auch in vielerlei anderer Hinsicht enorm wichtig: Ein wichtiger Schritt zur bestmöglichen Krisenbewältigung besteht in der Konjunkturankurbelung. Je flotter der Bau der Stadtbahn erfolgt, desto zeitiger können die Wirtschaft unterstützt und unzählige Arbeitsplätze erhalten werden. Und da aufgrund der COVID-Situation aktuell viele Oberösterreicher zurück zum Individualverkehr kehren, ist es notwendig, attraktive und staufreie Mobilitätslösungen umzusetzen, um diese Verkehrsteilnehmer wieder in die Öffis zurückzuholen.
Künftig soll die S6 Mühlkreisbahn über den Nahverkehrsknoten Urfahr Ost beim nördlichen Brückenkopf der Neuen Donaubrücke fahren und dort die Donau überqueren. Die Hafenstraße wird auf einer Überführung gekreuzt, bevor die Trasse unterirdisch weitergeführt wird. Die Haltestellen Kepler Uniklinikum und Europaplatz werden unterirdisch angefahren, bevor die neue SBahn-Linie über das bestehende Schienennetz der ÖBB zum Hauptbahnhof weiterführt. Die S7 aus Gallneukirchen verläuft entlang des Donaudammes, bevor sie beim Knoten Urfahr Ost entlang derselben Trasse einbindet.
Erfolgsprojekt Schiene
Dass die Schiene das Verkehrsmittel der Zukunft ist, beweisen die Fahrgastzahlen: Von 2015 bis 2019 stiegen diese im oö. Regionalverkehr von 19 auf 20,3 Mio. – ein Plus von rund 1,3 Mio. Fahrgästen. „Das unterstreicht die Bedeutung attraktiver Bahnverbindungen. Investitionen in den Öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Zukunftsinvestitionen“, so Steinkellner. Bei der Finanzierung muss – wie bei Nahverkehrsprojekten in Wien – der Bund mit an Bord, Finanzverhandlungen mit der Bundesministerin stehen bevor. „Die Hausaufgaben sind gemacht und stehen vor der Abgabe. Dann ist sprichwörtlich der Bund am Zug“, so OÖs stärkster Nahverkehrs-Impulsgeber, Infrastruktur-Landesrat Steinkellner.