Endlich wurde jetzt die Trasse für die geplante Regiotram Richtung Gallneukirchen fixiert. Ein Schönheitsfehler bleibt aber dennoch: „Frühestens in zehn Jahren“ sei mit einem Baubeginn zu rechnen, heißt es. Nochmal ein paar Jahre Bauzeit dazu: Öffi-Nutzer müssen damit wohl bis nach 2030 warten, bis sie auf die Schiene umsteigen können. Etwas mehr zeitlicher Ehrgeiz und Tempo würden dem Projekt wohl nicht schaden.
Der Verkehr Richtung Gallneukirchen ist die wahrscheinlich größte ungelöste Baustelle im Großraum Linz. Gerade darum verwundert es, dass am Öffi-Ausbau dermaßen lange herumgeeiert wird. Seit vielen Jahren schon wird jetzt wegen der Regiotram diskutiert, geplant und wieder verworfen. So war der Trassenfindung ein über zwei Jahre andauernder Bürgerbeteilungsprozess vorangegangen: „Es war es eine richtige Entscheidung, einen breit angelegten Beteiligungsprozess zu starten“, heißt es von offizieller Seite. Aus Politiker-Sicht mag es ja nachvollziehbar sein, niemanden verärgern zu wollen. Schließlich wird 2015 ja auch gewählt. Nur wird man so das Gefühl nicht los, dass das Projekt auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird. Wenn ganz offiziell mit einem Baubeginn „in frühestens zehn Jahren“ gerechnet wird, kann man davon ausgehen, dass wohl vor 2030 keine Regiotram Richtung Gallneukirchen rollt.
Wünschenswert wäre, dass die Politik einen ähnliche hohen Druck beim Ausbau der Öffis aufbringt, wie sie es beim Straßenbau tut. Es sollte mehr „gehieselt“ werden. Stichwort Ortsumfahrungen, S10-Schnellstraße oder Westring, die alle fix auf Schiene sind. Die Regiotram exisitert bis dato lediglich in einer Presseaussendung. Was schön wäre, liebe Politik? Klare, visionäre und mutige Ansagen mit einem absehbaren Zeithorizont statt schwammiger Ausblicke. Etwa: „2025 wird die erste Regiotram rollen.“
wilson holz