Kommendes Wochenende rollt auch in der dritten Liga wieder das runde Leder. Der FC Blau-Weiß Linz findet sich derzeit zwar nur auf dem vierten Platz wieder, hat aber dennoch intakte Chancen auf den Aufstieg: Zwei der drei besser platzierten Teams suchen um keine Lizenz an – und ob Leader Austria Klagenfurt von der Bundesliga durchgewunken wird, ist fraglich.
Die Zweit – und Drittplatzierten wollen nicht rauf
Der Tabellenzweite Vorwärts Steyr sucht um keine Lizenz an. Nach dem Rücktritt von Haupt-Geldgeber und Präsident Jörg Rigger ist Sparen und Gesundschrumpfen angesagt. Ein anderer potenter Sponsort ist aktuell nicht in Sicht, in Steyr wird somit wohl bis auf weiteres bestenfalls Drittliga-Fußball zu sehen sein.
Auch der Sensationsaufsteiger SC Weiz aus der Steiermark, aktuell auf Rang drei, erspart sich das knapp 16.000 Euro teure Lizenzansuchen. Sportlich läuft es zwar gut, infrastrukturell wären die 11.000 Einwohner-City heuer mit der Ersten Liga aber (noch) überfordert.
Austria Klagenfurt: Lizenzansuchen ja, aber…
Zehn Punkte beträgt aktuell der Rückstand der Linzer auf den überlegenen Tabellenführer Austria Klagenfurt. Von der Infrastruktur her sind die Kärntner fein raus – das Wörtherseestadion mit seinen 32.000 Plätzen gilt als schönste Arena Österreichs. Vielmehr könnte es an den Finanzen scheitern: Es gibt zwar einen Vetrag mit einem Hauptsponsor namens „Hanseatisches Fußballkontor“, einer großen Investmentfirma. Die FIFA-Richtlinien verbieten aber explizit die hauptsächliche Vereinsfinanzierung durch Investment-Unternehmen. Zudem gibt es noch einen offenen Rechtsstreit, was laut österreichischen Lizenzbestimmungen ebenfalls einen Grund für die Nichterteilung einer Lizenz darstellen würde. 2011 schlitterten die Kärntner zuletzt in die Insolvenz.
Für den Fall des Aufstieges steht die Stadt Klagenfurt bereits Gewehr bei Fuß: Die Stadtwerke wollen sich einen Sponsorvertrag mit dem Neo-Erstligisten satte 500.000 Euro pro Jahr kosten lassen, was die Wogen in der Lindwurm-City hochgehen lässt. Zum Vergleich: Der Eishockey-Traditionsklub KAC bekommt von der Stadt gerade mal 45.000 Euro pro Jahr…
Blau-Weiß bereit
Der FC Blau-Weiß Linz wäre auf jeden Fall für den Wideraufstieg bereit: „Wir wollen den Angriff auf die Rückkehr in die Erste Liga zwar erst im kommenden Jahr starten, wenn er uns aber bereits heuer in die Hände fällt, nehmen wir ihn gerne an“, so Sportchef David Wimleitner. Die Linzer treffen zum Auftakt am kommenden Samstag (15:30 Uhr) zuhause auf Union St. Florian.