Ausgelegtem Rattengift – im Handel relativ harmlos als „Rattenköder“ bezeichnet – fallen in letzter Zeit immer mehr Linzer Hunde zum Opfer. Und auch für Menschen kann das Zeug lebensbedrohlich werden, wenn die Vergiftung nicht schnell genug erkannt wird. Das besonders Erschreckende: Während bei Medikamenten strenge Ausgabekontrollen bestehen, können die entsprechenden Gift-Präparate im Internet, aber auch in den heimischen Baumärkten von jedermann problemlos um nur wenige Euro erstanden werden.
Rodentizide sind chemische Substanzen zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen – umgangssprachlich wird der Stoff „Rattengift“ genannt. Das Mittel gefährdet aber auch viele andere Tiere, Menschen und die gesamte Umwelt, wenn es in den Boden gelangt
. Rodentizide werden vorrangig in fester Form als Fressköder angeboten: etwa als Tabs, Körner, Paste oder als Überzug von Getreide. Die Giftköder enthalten unterschiedliche Substanzen. Der Großteil der Mittel enthält Wirkstoffe, die die Blutgerinnung hemmen. Es kommt bei einer Aufnahme zu inneren Blutungen und einem oft tagelang andauernden, qualvollen Tod.
Nicht nur Mäuse und Ratten können sich mit den (leider handelsüblichen) Produkten vergiften, sondern auch Wirbeltiere wie Fische, Reptilien, Vögel oder Katzen und Hunde – und leider auch Menschen. Auch auf Kleinkinder wirken die oft orangen oder roten Tabs anziehend. Selbst wenn das Gift nicht direkt aufgenommen wird, kann es in den Körper von Raubtieren wie Eulen, Bussarden und Iltissen gelangen, wenn diese verseuchte Mäuse oder Ratten fressen.
Kommentar
Dass es leider immer mehr verrückte Zeitgenossen und Tierhasser gibt, die Giftköder auslegen, ist mittlerweile traurige Tatsache. Neun Hunde hat es allein in Linz in den letzten Tagen und Wochen erwischt. Schwer gemacht wird es diesen irren Zeitgenossen wahrlich nicht: Denn während gefährliche Medikamente oder Tabletten nur mittels Rezept ausgegeben werden, kann Rattengift problemlos ohne jede Kontrolle bzw. Registrierung im Baumarkt oder online gekauft werden. Jeder Verrückte hat online ungehinderten Zugang zu diesen gefährlichen Stoffen.
Traurig, aber wahr: Für jeden Mist gibt es strenge gesetzliche Richtlinien, für diesen sensiblen Bereich aber kaum. Es kann absolut nicht sein, dass jeder Laie Giftköder kaufen und in der freien Wildbahn auslegen darf. Stoppt diesen Wahnsinn endlich!