Ob das auch was für Linz wäre? „RadRespekt“ nennt sich eine Initiative in Wien, die radfahrenden Rowdies den Kampf ansagt. Grund: Die Zahl der Radunfälle stieg in Wien von 6.375 im Jahr 2013 auf 10.745 im Jahr 2022 – das entspricht einem Anstieg um 69 Prozent. Zudem wurden im Vorjahr 44 tödlich Radunfälle verzeichnet. Gefordert werden u.a. Kennzeichenpflicht und Haftpflichtversicherung für jede Art von Zweirad, Fahrverbot in Begegnungszonen, Tempolimits für Radfahrer in Gefahrenzonen, kein Fahren gegen Einbahnen, Fahrverbot für Lastenräder auf Radwegen, empfindliche Strafen bei Fahrerflucht gegen Rad-Rowdys sowie eine vermehrte Kontrollen von Radlern.
„Wir lieben Radler – die Kultivierten“ – so das Motto der Initiative „RadRespekt“, die von der MG Mediengruppe rund um Christian Mucha ausgeht. „Es gibt Regeln für respektvolles Verhalten im Verkehr, die auch für Radfahrer gelten sollten. Die Privilegien für Zweiradnutzer wurden manchmal überstrapaziert. Es gibt sowohl respektvolle als auch rücksichtslose Radfahrer, die andere gefährden, insbesondere ältere Menschen, Kinder und Hunde. Diese Seite zeigt, was einen kultivierten Radfahrer ausmacht und wo das System Schwachstellen hat. Wir liefern Vorschläge für bessere Identifizierung von Rowdys und verbesserte Gesetze“, heißt es auf der Seite Radrespekt.at: „Während die Einen sich an die Regeln halten, düsen die Anderen rücksichtslos durch Fußgängerzonen, fahren gegen Einbahnen oder quer über den Gürtel.“
Die Regeln für Fahrradfahrer sind im Vergleich zu Autofahrern weniger streng, z.B. bei Bremsen, Licht und Tempolimits. Die Helmpflicht ist auch ein Thema. Strengere Kontrollen und Verbesserungen seien laut Radrespekt.at erforderlich. Speziell Fahrradboten und Lieferservices sorgen immer wieder für gefährliche Momente. Die Bevölkerung wird sogar aufgerufen, Rad-Rowdys zu melden: „Werden Sie Rad-Respekt-Reporter. Berichten Sie laufend mit Ihrem Smartphone über gefährliche Situationen. Stellen Sie Rowdys. Halten Sie Verkehrsübertretungen in Wort, Bild und Video fest.“
Gefordert wird aber auch „mehr Hirn bei Radweg-Planung und Sicherheitszonen seitens der planenden Behörden“. Allen Opfern von renitenten Radlern wird zudem eine kostenlose Rechts-Erst-Beratung geboten: „Wir sagen Ihnen, welche Schritte Sie setzen können, um die Verantwortlichen auszuforschen und zur Rechenschaft zu ziehen. In Einzelfällen unterstützen wir Sie bei der Finanzierung der Prozesskosten.“
Titelfoto: Redaktion / radrespekt.at