19 Initiativen unterstützen das Klima-Camp gegen die A26-Autobahn, das von 24. bis 26. Juni 2022 auf der Verkehrsinsel neben dem Wissensturm steigt. Der Ort wurde gewählt, weil genau dort die Autobahn-Tunnelportale entstehen sollen. „Mit diesem Camp drücken wir unseren Protest gegen dieses klimafeindliche fossile Großprojekt aus. Und es soll zugleich einen Raum für alle Interessierten bieten, um gemeinsam Ideen und Projekte für eine klimafreundliche Wende auszutauschen und zu schmieden“, sagen die Organisatoren des Protestcamps.
„Mit diesem Camp wollen wir aufzeigen, dass diese Autobahn mitten durch die Stadt ein völlig aus der Zeit gefallenen Projekt ist, weil es mit den Klimazielen unvereinbar ist. Laut Verkehrsexperten brauchen wir im Großraum Linz eine Reduktion der täglichen Autofahrten um 150.000 täglich, um in Linz im Verkehrsbereich die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Doch durch die A26-Bahnhofsautobahn werden – so die Zahlen der ASFINAG – 30.000 zusätzliche Autofahrten ins Stadtzentrum geschleust. Das ist das genau Gegenteil dessen, was wir tun müssen“, sagen die Organisatoren.
Die Stadtautobahn würde Staus nicht verringern, sondern mitten in das Stadtzentrum verlagern. Insbesondere das Bahnhofsviertel würde zu einer richtigen Verkehrshölle werden. Die ASFINAG prognostiziere in diesem Gebiet rund eine Verdoppelung des Autoverkehrs. „Durch einen 15m hohen Schlot sollen zudem die Tunnelabgase genau dort ins Freie geblasen werden, wo mit der ‚Post City Garden‘ tausende neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen sollen“, sagt Organisator Gerald Oberansmayr. Auch das Naherholungsgebiet rund um den Bergschlösslpark am Fuße des Froschbergs sei in Gefahr.
Gertraud Walli (Initiative Verkehrswende jetzt!): „Wir fordern, dieses Projekt nach Fertigstellung der Donaubrücke zu stoppen und den ab 2024 geplanten Bau der Tunnelautobahn durch den Freinberg abzusagen. Statt dieses Milliardengrabs zu Lasten von Klima, Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität soll sofort die Mühlkreisbahn großzügig ausgebaut werden: Taktverdichtung, Elektrifizierung, Beschleunigung und vor allem die Durchbindung über die neue Eisenbahnbrücke und die bereits existierende Hafenbahn ins Industriegebiet und in den Linzer Hauptbahnhof.“
Da mit der neuen Donaubrücke vier neue Autofahrspuren über die Donau führen, könne auf der Nibelungenbrücke der Autoverkehr entsprechend reduziert werden. Damit ergäbe sich die Chance einer verkehrsberuhigten, weitgehend autofreien Zone vom Hauptplatz bis zur Hauptstraße in der Innenstadt.
Wunsch nach Volksbefragung
Die Initiatoren unterstützen die Einleitung der kommunalen Volksbefragung „Kein Geld der Stadt Linz für die A26-Bahnhofsautobahn!“, für die bereits tausende Unterschriften gesammelt wurden: „Wir rufen dazu auf, diese in Print oder online zu unterschreiben, damit wir möglichst rasch die notwendigen 6.100 Unterschriften erreichen. Dann muss es nämlich eine Volksbefragung geben, bei der alle Linzer darüber abstimmen können, ob die Stadt Linz das Geld für den Bau einer Autobahn oder für den Ausbau von Öffis, Rad- und Fußweg ausgeben soll. Eine Stadt wie Linz, die Klimahauptstadt werden will, darf nicht Dutzende Millionen Euro für ein solches Klima- und Naturzerstörungsprojekt ausgeben.“
„Oase der Hoffnung„
Das Klimacamp von 24. bis 26. Juni soll ein Raum der Möglichkeiten für alle Interessierten sein, eigene Klimaprojekte und -ideen vorzustellen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Bereits 17 Initiativen aus den Bereichen Verkehrswende, Klima- und Umweltschutz unterstützen dieses Camp. Es soll ein Ort der Vielfalt, des Aufbruchs und der Ermutigung sein.
Programm, Aufruf und unterstützende Initiativen des Klimacamps gegen die A26-Bahnhofsautobahn finden sich hier
https://www.volksbefragung-a26.at/protestcamp/