Die umstrittene Islamische Gemeinschaft Milli Görüs plant laut einem Bericht des Volksblattes in der Lunzerstraße die Errichtung einer Imam-Schule. 200 religiöse Studenten sollen dort zu Imame ausgebildet werden. Sowohl ÖVP als auch FPÖ treten jetzt dagegen vehement auf: „Ein Verein wie Milli Görüs, der die weltweite Einführung einer Islamischen Gesellschafts- und Staatsordnung zum Ziel hat, ist in Linz nicht willkommen“, sagt Vizebürgermeister Detlef Wimmer ganz klar. Pikant: Genau dieser Verein marschierte auch bei der heurigen 1. Mai-Kundgebung der SPÖ am Linzer Hauptplatz auf.
Die Linzer SPÖ will „die rechtlichen Voraussetzungen für diese Privatschule prüfen“, so SP-Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler. Das ist der FPÖ, aber auch der ÖVP zu wenig: „Wir fordern den Bürgermeister auf, sich umgehend von der Realisierung der Imam-Schule in Linz zu distanzieren“, sagt ÖVP Linz-Klubobmann Martin Hajart.
Milli Görüs hat für die geplante Schule einen entsprechenden Spendenaufruf gestartet – mit Erfolg: In der Linzer Lunzerstraße wurde bereits ein Gebäude mit 3.343 Quadratmetern Nutzfläche gekauft. Kosten: 600.000 Euro. Hier soll die Imam-Schule entstehen. Linz ist zudem die Zentrale der Austria Linz Islamische Föderation (Alif), die die Schule betreiben will.
„Sind solche Aktivitäten wirklich förderungswürdige Integrationsarbeit? Die Errichtung einer Imam-Schule in Linz ist mit allen Mitteln zu verhindern. Linz darf kein ‘Hotspot‘ der islamistischen Szene in Österreich werden. Da sind alle Parteien gefordert, einen roten Strich zu ziehen und all diese Aktivtäten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterbinden“, fordert Wimmer. „Alleine die Idee, Linz in ein Imam-Zentrum zu verwandeln, muss uns zu denken geben. Wir müssen die Aufgabe und Rolle der ‚Integrationsförderung‘ neu definieren und die laufenden Aktivitäten und Ziele dieser Vereine genau durchleuchten“, so Wimmer.