Nach gut einem Monat der Neufindung ist es jetzt fix: Die sechsköpfige Gruppe aus Mitgliedern großer Linzer Bürgerinitiativen kandidiert gemeinsam mit Stadtentwickler Lorenz Potocnik im Herbst 2021 für den Linzer Gemeinderat: „Wir wollen eine starke Stimme für die Bürgerinnen und Bürger sein. Weil Linz eine starke und unbestechliche Opposition braucht – gerade nach 78 Jahren SPÖ-Regentschaft in unserer Stadt.“ In den nächsten Wochen werde die neue Liste noch kräftig wachsen, kündigt Potocnik an.
Lorenz Potocnik will mit seiner Liste eine „unbestechliche, direkte Stimme für alle Bürgerinnen und Bürger sein.“ Mit an Bord sind Renate Ortner und Christian Trübenbach (Grüngürtel schützen, Jetzt), Pflege- und Gesundheitsexpertin Renate Pühringer, Brita Piovesan (Tabakfabrik, wir reden mit) und Matthias Zangerl (Rettet den Andreas-Hofer-Park).
„Voller Fokus auf Stadtpolitik“
Eine wichtige Motivation für das Antreten: die Kontrolle. „Das braucht Linz mehr denn je, wenn man an die vielen spekulativen Baumaßnahmen und Hochhausprojekte denkt. Niemand außer uns nahm und nimmt diese Aufgabe wahr, weil alle anderen Fraktionen in der Stadtregierung vertreten sind und damit nicht frei agieren können“, so die Gruppe, die „radikale Stadtpolitik ohne Rücksicht auf irgendeine Landesebene, Parteien, Ideologien oder Vorfeldorganisationen“ verspricht. Kernkompetenz soll weiterhin die Korrektur der „völlig aus dem Ruder gelaufene Stadtplanung in Linz“ sein.
„Sind die einzige echte Oppositionskraft“
Das Ziel für den Herbst ist klar: Ein starker, solider Einzug in den Gemeinderat mit einem nach oben hin offenen Ergebnis: „In den letzten Wochen haben uns hunderte Mails und Telefonate von Menschen erreicht, die uns gebeten haben weiter zu machen, nicht locker zu lassen. Ihnen allen ist klar, dass Linz genau die unabhängige und starke Opposition braucht, die nur wir garantieren können. Und genau das werden wir auch machen!“ so Potocnik
Bis es so weit ist, ist in den kommenden Wochen noch einiges zu fixieren: Neben weiteren Persönlichkeiten, die noch dazustoßen werden, ist auch der Name der neuen Liste offen. In Summe wird die das Team auf bis zu 30 Linzer Persönlichkeiten anwachsen. Lorenz Potocnik: „Ende Mai ist alles in trockenen Tüchern und die Segel werden gesetzt“.
Wir haben einige Fragen an das Team rund um Lorenz Potocnik gerichtet. Hier die Antworten:
Als neue Liste wird es auch finanziell schwer, einen Wahlkampf zu finanzieren. Woher nehmt ihr das Geld dafür?
Wir werden einen sehr schlanken Wahlkampf machen. Am Bekanntheitsgrad mangelt es nicht. Die Menschen in Linz kennen uns und wissen, was uns wichtig ist. Hier und da werden wir eine Aktion machen und die soziale Medien nutzen. Dafür werden wir etwas Geld sammeln und auch privat etwas beisteuern.
Wieviel?
Wir gehen von 10.000-20.000 Euro aus.
Womit wollen Sie gegenüber den anderen Parteien punkten?
Wir sind zu 100 Prozent unabhängig, ohne eine Ideologie, dafür mit viel Pragmatismus. Unser Fokus liegt auf der Stadt und dem Ballungsraum. Wir sind schnell und kennen unsere Stadt wie unsere Westentasche. Wir bringen sehr viele Kompetenzen mit und haben bereits bewiesen, was wir bewegen können. Unser Fokus: Stadtplanung, Wirtschaftsstandort, Lebensqualität, eine andere, bessere und nachhaltige Mobilität, Bürgerbeteiligung und die selbstbewusste Stadt. Nicht zuletzt wollen wir dem Irrsinn, das aus den Fugen geratene Baugeschehen, das nur für Investoren und nicht für die Linzerinnen da ist, entgegenwirken.
Warum mit Lorenz Potocnik?
Er ist ein Ausnahmepolitiker in Linz. Vielen ist nicht bewusst, was er alles geschafft hat in den letzten Jahren. Sehr viel davon passierte im Hintergrund, wie ein Guerillakämpfer. Es gibt keinen zweiten so wie ihn.
Und warum kein Antreten für NEOS?
Bei NEOS hat sich gezeigt, dass da keine Basis, keine Handschlagqualität, kein echter Wille für Linzer Stadtpolitik da ist. NEOS war ein Versuch. Es hat aber nicht gepasst. Wir sind unserer Stadt verpflichtet, niemandem sonst und schon gar keiner Partei. Auch haben wir dort keinen Ansprechpartner, dem wir vertrauen. Für uns ist das Geschichte.
Und die Vorwürfe gegen Lorenz Potocnik spielen keine Rolle?
Mittlerweile ist es bewiesen, dass es da nicht ums Geld oder irgendeine Transparenz ging, Lorenz Potocnik konnte jeden einzelnen Vorwurf entkräften. Das haben auch zwei unabhängige Prüfungen ergeben. Das war ein plumper und brutaler Versuch einer Intrige, nachvollziehen kann es keiner.
Welche Chancen erhofft ihr euch in dieser Konstellation?
Wir wollen solide in den Gemeinderat einziehen. Für genauere Prognosen ist es zu früh, aber es ist vieles möglich. Viele wissen nicht – und das verstehen wir nur zu gut – wen sie in Linz wählen sollen. Wir sind verlässlich, hören den Menschen zu, geben ihnen eine Stimme und kümmern uns auch um die kleineren Anliegen wie die Sauberkeit auf den Straßen und in den Ecken der Stadt. Das wird geschätzt. Die Wahrheit ist, Linz braucht uns.