Bis zu 1,2 Millionen Euro bezahlen die heimischen Bundesligaklubs bereits jetzt für Polizeieinsätze bei ihren Spielen. Jetzt sollen LASK & Co. auch fernab des Stadions zur Kasse gebeten werden – das könnte die Kosten für die Vereine mehr als verdoppeln. „Wer bezahlt dann die Polizeieinsätze bei Demos oder dem Opernball?“ fragt LASK-Präsident Siegmund Gruber wohl nicht zu unrecht.
Die Einsatzstunde für einen Beamten kommt auf 46 Euro – klingt wenig, aber über die Saison gesehen kommen da mehrere 100.000 Euro zusammen. Im entsprechenden Veranstaltungsbescheid geben die Behörden die Anzahl der einzusetzenden Beamten an, die Klubs haben kein Mitspracherecht. Für diesen Einsatz direkt beim und im Stadion kommen die Bundesligaklubs bereits jetzt zur Gänze auf, für die heimischen Klubs bedeutet das Mehrkosten zwischen 50.000 und 1,2 Millionen Euro – zuzüglich des klubeigenen Security-Dienstes, der sich durch die nicht mehr vorhandenen Stadionzäune extrem personal- und kostenintensiv gestaltet.
In der ÖVP gibt es nun Stimmen, auch die Polizeieinsätze rund um die An- und Rückreise der Fans den Klubs aufs Auge zu drücken. Beim Fanmarsch der Rapid-Anhänger zum Stadion der Austria etwa waren 800 Beamte im Einsatz – viele davon aus Niederösterreich, was die Kosten weiter in die Höhe treibt. Zugrunde legen will man dabei das „Verursacherprinzip“, was plausibel klingt. Im Gegenzug taucht aber die Frage auf, wo dann die Grenze dieses Verursacherprinzips liegt. Wer bezahlt Einsätze bei der Anreise zu Festivals wie dem Frequency oder anderen großen Open Air-Veranstaltungen? Müssen die Opernball-Organisatoren für etwaige Demokosten einige Straßen weiter aufkommen? Oder Schulen für die Klimademos ihrer Schüler? Spannend, wie diese Frage gelöst wird. In letzter Konsequenz wäre das wohl das Ende für viele Veranstaltungen oder Vereine.