Das klingt wirklich seltsam: Statt die Pöstlingbergbahn im 15-Minuten-Takt verkehren zu lassen, will die Linz AG den Bedarf abwechselnd mit einer Bahngarnitur und einem Bus abdecken, der dann erst wieder im Stau steckt. Dass ein Bahnbetrieb im 15-Minutentakt möglich ist, steht außer Zweifel: Zu gewissen Zeiten fährt die Bahn bereits jetzt alle Viertelstunden. Vizebürgermeister Bernhard Baier will die fragwürdige Buslösung verhindern und auf die Bahn setzen.
Von März bis Oktober fährt die Pöstlingbergbahn an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen 10 und 17 Uhr nicht im gewohnten Halbstundentakt, sondern alle 15 Minuten, ebenso an Schultagen zwischen 7 und 9 Uhr – dennoch soll jetzt ein gemischtes Modell mit Busbetrieb kommen: „Das ist mehr als fragwürdig“, sagt Vizebürgermeister Bernhard Baier. Seine Linzer ÖVP hat bereits im Dezember 2020 kürzere Intervalle für die Pöstlingbergbahn gefordert – dem war ein massiver Wunsch der Bewohner vorangegangen. Die Linz AG hat in einer Stellungnahme die Verdichtung als „begrüßenswert“ beschrieben, dem Anliegen aber aufgrund „zu geringer Auslastungszahlen und betrieblicher Herausforderungen“ eine Abfuhr erteilt.
15 Minuten-Takt möglich, dennoch soll ein zusätzlicher Bus fahren
Die Linz AG schrieb in besagter Stellungnahme: „Es wäre allenfalls eine Verdichtung in Form eines 15-Minuten-Taktes möglich.“ Vor diesem Hintergrund scheint die angekündigte Buslinie, die gemeinsam mit der Pöstlingbergbahn einen 15-Minuten-Takt bedienen soll, unverständlich: „Wie passt das zusammen? Wir reden immer vom Ausbau der Schiene, und wo wir eine Schiene haben, planen wir parallel eine Buslinie? Das klingt wenig durchdacht“, so Baier, der mehr denn je eine rasche Umsetzung kürzerer Intervalle der Pöstlingbergbahn einfordert.
Die LINZ AG hält dennoch an den Busplänen fest und will einen Stadtteilbus einsetzen, die genaue Trassenführung ist indes noch offen. Nach Schildbürgerstreich klingt das alles aber trotzdem, denn wer die Gegebenheiten vor Ort kennt, weiß, dass der Bus Richtung Stadt – so wie alle anderen Verkehrsteilnehmer – im täglichen Stau stecken würde. Und wie passt das zusammen: Einerseits spricht die Linz AG von zu wenig Frequenz, will aber andererseits eine zusätzliche Buslinie schaffen…