Nachdem sich dieser Winter von seiner besten Seite präsentiert (bereits zweimal Schneefall in Linz), wurden nun alte Pläne für die Skiarena am Pöstlingberg aus der Schublade geholt. Im „Pakt für Linz“ wurde dafür ein mehrstelliger Betrag bereitgestellt. Bis 2025 soll der Linzer Hausberg durch neun Skilifte erschlossen werden. Als Investor mit an Bord: Ex ÖSV-Boss Peter „Schröcksi“ Schröcksnadel. Ski heil!
Ja das hat was: Geht es nach dem Innovationsbüro am Hauptplatz, soll Linz künftig Hinterstoder als OÖs Skimekka ablösen. Geplant sind neun Skilifte, die den Pöstlingberg von drei Seiten her erschließen. Dank des mit 60 Mio. Euro dotierten „Pakts für Linz“ ist mehr als genug Geld dafür da.
Als potenter Investor ist Peter Schröcksnadel mit an Bord, der als Mehrheitseigentümer einsteigt. Bedingung: Die Bergstationen der Skilifte müssen als Anleger-Hochhäuser mit Luxuschalets konzipiert werden.
Bereits zweimal Schneefall in Linz
Alle Zweifler, die die Schneesicherheit aufgrund der niedrigen Lage des Skigebiets anzweifeln, haben schlechte Argumente: „Es hat in Linz heuer bereits zweimal geschneit. Das ist ein klarer Beweis, dass der Klimawandel gestoppt ist“, so Schröcksnadel. Das nahezu schneekristallklare Donauwasser eigne sich zudem perfekt als „Futter“ für die 62 geplanten Schneekanonen, so Schröcksnadel.
Vom Mühlkreisbahnhof direkt ins Skigebiet
Ein besonderer Hit verspricht die geplante Standseilbahn zu werden, die vom Mühlkreisbahnhof zum Pöstingberggipfel führen soll. Mit ihr können Mühlviertler Skitouristen, die aus Rohrbach und Hühnergeschrei mit der Bahn anreisen, direkt in das Skigebiet einsteigen. Und nach der Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof können sogar Skifahrer aus Wien ohne Autos anreisen.
Als zweite Einstiegsstelle ist der Parkplatz beim Schloss Puchenau geplant, der mittels Kurvenschlepplift an die „Pösti-Schiarena“ angebunden wird. Direkt bei der neuen Westringbrücke wird zudem ein Tunnellift Richtung Tiergarten führen, die dazugehörige Abfahrt über die Felswand der Urfahrwänd‘ wird als OÖs einzige schwarze Piste ausgewiesen. Schröcksnadel: „Auch kurze, knackige Weltcupabfahrten uns Skisprungbewerbe sind hier theoretisch möglich.“
Längste Skiabfahrt Österreichs
Zwei weitere Schlepplifte über den Diesenleitengraben stellen eine Verbindung zum bestehenden Skigebiet in Kirschlag her. Von dort wird Richtung Linz mit 15 Kilometern die längste Schi-Abfahrt der Ostalpen (inkl. unbedeutender Gegenanstiege) entstehen.
Herzstück auf Linzer Stadtgebiet sind der „Petrinum 8er-Jet“ (eine Gondelbahn über die Mayrwiesen) und die „Kreuzwegbahn“, die direkt auf der Trasse des Kreuzwegs errichtet werden soll.
Die kaum besuchte Wallfahrtsbasilika am Gipfel des Pöstlingbergs soll während der Wintermonate zum Apres Ski-Treff inklusive großer Schirmbar am Kirchenvorplatz umfunktioniert werden. Auf Wunsch der Diözese Linz wird der Saisonschluss auf das Wochenende vor Ostern festgelegt. Damit sind Konflikte mit Gläubigen und Wallfahrern ausgeschlossen.
UVP noch offen
Zu Fall bringen kann das ambitionierte Projekt jetzt nur noch die Umweltverträglichkeitsprüfung: Am Pöstlingberg wurde eine schützenswerte Population an Hausbesitzern gefunden, die gegebenenfalls ins Franckviertel umgesiedelt werden müsste.