Kreuzfahrten auf der Donau entwickeln sich zu einer Erfolgsgeschichte ohnegleichen: Seit 2004 hat sich die Zahl der Anlegungen in OÖ versiebenfacht, gegenüber 2013 gab es ein Plus von 35 Prozent. Zudem wurde heuer erstmals die 300.000er Grenze bei den Passagieren durchbrochen. Ein Ende des Booms ist noch nicht abzusehen: Heuer waren 150 Kreuzfahrtschiffe auf der Donau unterwegs, 2015 kommen 25 weitere dazu.
Die Donau ist mittlerweile weltweit führend, was Flusskreuzfahrten betrifft. Die Gründe liegen auf der Hand: Viele Länder und Metropolen können in kürzester Zeit besucht werden, die Anrainerstaaten sind stabil und sicher, die Landschaften könnten abwechslungsreicher nicht sein. Auch Oberösterreich profitiert von diesem Boom: Vor zehn Jahren warfen die Kabinenschiffe gerade mal 197mal ihren Anker in Oberösterreich aus, um ihre bis zu 200 Passagiere auf Landausflug zu schicken. 2015 entfielen auf die 15 oberösterreichischen Anlegestellen bereits 1.291 Anlandungen, in Passau (wo jedoch fast alle Kreuzfahrten starten und enden) waren es etwa 2.200.
Hohe Umwegrentabilität
In Linz wurde 628mal angelandet, zudem konnte heuer erstmals die 300.000er-Grenze bei den Passagieren geknackt werden: „Wenn man bedenkt, dass jeder Passagier bei einem Landgang im Schnitt 53 Euro ausgibt, ergibt sich eine enorme Umwegrentabilität“, weiß Manfred Grubauer, der Vorsitzende des Tourismusverbandes Linz. Und das Potenzial ist weiter gewaltig: Laut Reiseanalyse 2014 gibt es bis 2016 etwa sechs Millionen Donau-Kreuzfahrts-Gäste, die sich zudem durch ein relativ hohes Einkommen auszeichnen.
Linz als „Point of Departure“
Linz und Oberösterreich bleiben weiter dran am Trend Donaukreuzfahrten: Ein neues, gefälliges Sales Manual soll Veranstalter noch gezielter ansprechen und bei der Produktentwicklung unterstützen: Speziell auf die vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten und Kulturangebote in der neuen Europaregion Donau-Moldau soll aufmerksam gemacht werden. Mittelfristiges Ziel: „Linz soll zum ,Port of Departure‘ für Flusskreuzfahrten werden. Es muss nicht immer Passau oder Wien sein“ sagt Friedrich Bernhofer, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Donau.