„Oberösterreich bietet jungen Menschen viele Perspektiven und steht zusätzlich mit dem JugendService digital und in den Regionen zur Seite. Wir sind zudem die erste Anlaufstelle bei der Jobsuche, unterstützen die Jugendlichen mit Workshops in den Schulen und sind mit den regionalen Infostores und für sie da, wenn es um psychische Gesundheit oder andere Sorgen geht“, sagt Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. Mit „PARTYzipation“ erarbeitet das Jugendressort jetzt zusätzlich eine neue Jugendstrategie für Oberösterreich.
Imposante Zahlen
840.000 Seitenaufrufe von 300.000 Besucher/innen zählt die Website des JugendService. 80.000 Jugendliche informieren sich über den Newsletter und rund 20.000 via Social Media, 185.000 Jugendliche nutzen die 4youCard des Landes (sieben von zehn Jugendlichen). Es ist Österreichs größte Vorteilskarte, 3.913 Ferialjobs vermittelte die Ferialjobbörse des JugendService. Bei 1.537 Jobcoachings wurde in 98 Prozent aller Fälle ein Job erfolgreich vermittelt.
Unter Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer wurden die Angebote im JugendService neu ausgerichtet und weiterentwickelt. So wurde etwa die Thematik der psychischen Gesundheit zum zentralen Schwerpunkt. Dabei wurde die Landing Page www.fuer-dich-da.at als zentrale Informationsplattform mit besonderem Schwerpunkt auf (anonyme) Beratung geschaffen. Das neuartige Workshop-Angebot „Ich schau auf mich“ steht für bis zu 3.000 Schüler im Jahr zur Verfügung. Und das JugendService steht als zuweisende Stelle im Rahmen der Initiative „Gesund aus der Krise“ für professionelle Behandlungen zur Verfügung.
Mit der ebenfalls geschaffenen ersten JugendTaxi-App Österreichs kommen Jugendliche abends sicher nach Hause. Zudem wurden 10.000 Kinder & Jugendliche mit Digitalisierungs-Angeboten erreicht und mit den „Jugend in IT“-Aktionstagen wurde ein neues Pilotprojekt mit Schulen und Unternehmen gestartet, um für die Digitalisierung zu begeistern.
„Nach 2,5 Jahren Pandemie und Krisenzeit wollen wir Oberösterreichs Jugendlichen Perspektiven aufzeigen und zuhören“
Wolfgang Hattmannsdorfer
Perspektiven in den Vordergrund rücken
Im März 2020 wurde in Oberösterreich der erste Corona-Fall publik und es folgten zweieinhalb Jahre unter den Beschränkungen der Pandemie. Insbesondere die Lockdowns bzw. Homeschooling sowie die Schließung der Gastronomie und die Einschränkung des Vereinslebens führten zu herausfordernden Jahren. Zudem standen mit der Halloween-Nacht am 31. Oktober Oberösterreichs Jugendliche auch im Mittelpunkt negativer Schlagzeilen. Jugend-Landesrat Hattmannsdorfer will daher insbesondere die Perspektiven der Jugendlichen in Oberösterreich und ihre Stärken in den Vordergrund rücken. Dazu wurde die Entwicklung der Jugendstrategie beauftragt: „Damit werden wir den Jugendlichen nach den 2,5 Jahren Pandemie bewusst Perspektiven aufzeigen, die sie in Oberösterreich haben und zuhören, was ihnen wichtig ist. Sie sind engagiert, hilfsbereit und vielen Bereichen auch absolute Weltmeister, wenn ich zum Beispiel an unsere Lehrlinge denke. Wegen dem Fehlverhalten einiger weniger dürfen nicht alle Jugendlichen in ein schlechtes Licht gerückt werden.“
Jugendstrategie „PARTYzipation“
Das JugendService entwickelte daher mit Experten einen Prozess für eine Jugendstrategie für Oberösterreich. Erstmals wird eine Jugendstrategie entwickelt, die sich auf die inhaltlichen Anliegen und Erwartungen der Jugendlichen richtet. Unter dem Titel „PARTYzipation“ geht es in einem interaktiven Konzept um die Frage: Wie bleibt Oberösterreich für junge Menschen ein attraktives Land & was ist den Jugendlichen wichtig?
Niederschwellige erste Mitmach-Möglichkeit durch Format „Sock’s ma“: online teilnehmen & coole Socken erhalten!
„Wir sprechen die Jugendlichen dort an, wo sie unterwegs sind. Im ersten Schritt laden wir alle ein, niederschwellig mitzumachen. Das funktioniert über die sozialen Medien und über unsere Jugend-Website. Und weil es für die Teilnehmenden bunte Socken gibt, heißt das Format passend dazu auch „Sock’s ma!“, so Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
Seit Ende des Jahres sind Oberösterreichs Jugendliche aufgerufen, online mitzumachen und mitzuteilen, was ihnen wichtig ist. Unter allen Teilnehmern werden bunte, vielfältige „Happy Socks“ vergeben. Die Teilnahme ist online unter www.jugendservice.at/partyzipation oder per Instagram mit der Markierung @4youCard möglich. „Neben den digitalen Mitmach-Formaten werden auch Veranstaltungen in den Regionen stattfinden. Wir bieten dort die Möglichkeit an, möglichst einfach mitzumachen und binden die Jugendorganisationen aktiv ein. Zudem beauftragen wir eine große Jugendstudie, um nach 2,5 Jahren Pandemie und in Zeiten der Krisen die Anliegen der Jugendlichen professionell zu erforschen. Die Ergebnisse werden in unsere Jugendstrategie einfließen.“
Was bewegt Oberösterreichs Jugendliche und was ist ihnen für ihre Perspektive wichtig?
Pro Jahr finden über die 14 Infostores in den Regionen sowie online rund 33.000 Infogespräche, Beratungen und Coachings durch 22 Jugendberater statt. Auf Basis der Erfahrungen der Jugendberater und als Ergebnis der ersten Formate wurden vier zentrale Fragestellungen für die Jugendstrategie definiert:
- Was ist den Jugendlichen für ihre Ausbildung von heute und für den Arbeitsmarkt von morgen wichtig?
- Wie stärken wir gerade in schwierigen Zeiten den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auch die Bedeutung des persönlichen Umfelds der Jugendlichen?
- Wie können wir in einer vernetzten, globalen Welt die Internationalität und Interkulturalität der Jugendlichen stärken?
- Was bedeutet Klimaschutz & Nachhaltigkeit und was kann Oberösterreich tun, um unsere Heimat zu schützen?
IMAS International führt professionelle Jugendstudie durch
Um die Themenlage zu verfestigen, wurde das renommierte Markt- und Meinungsforschungsinstitut IMAS International unter der wissenschaftlichen Leitung von DDr. Paul Eiselsberg beauftragt, eine Studie über die oö. Jugendlichen durchzuführen.
Im Zuge der Prozess-Erstellung fanden bereits zwei Dialogveranstaltungen mit Jugendlichen und Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer statt. Im Empire St. Martin und im Ocean Park in der Plus City konnten Jugendliche bereits aktiv ihre Anliegen und Themen einbringen. „Mit der Jugendstrategie holen wir die Jugendlichen dort ab, wo sie auch tatsächlich unterwegs sind. Da gehört es auch dazu, dass man als Landesrat in eine Billard-Halle oder zu Veranstaltungen in eine Disco einlädt – letzteres natürlich außerhalb der Öffnungszeiten“, so Hattmannsdorfer.
„Mit der Jugendstrategie holen wir die Jugendlichen dort ab, wo sie auch tatsächlich unterwegs sind.“
Wolfgang Hattmannsdorfer
Der Prozess zur Jugendstrategie wurde bei der letzten Sitzung des Landesjugendbeirats präsentiert und gemeinsam diskutiert. Die vier Themenfelder im Detail:
Arbeit & (Aus-)Bildung
Arbeitsmarktqualifizierung bedeutet persönliche Selbstverwirklichung zu unterstützen, um die Jugendlichen auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Zudem geht es darum, ihre Anliegen und Motivationsfaktoren zu erheben, um gezielt die Potentiale auszuschöpfen.
Around the World: Internationalität & Interkulturalität
Internationalisierung erlaubt Innovationen im In- und Ausland zu entdecken, gemeinsam Lösungen für globale Probleme zu finden, Vielfalt zu erleben und sie in unsere Gesellschaft zu integrieren.
Klima & Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit umfasst Zukunftsthemen wie Klimawandel und Artensterben ernst zu nehmen, sich der eigenen Grenzen und der Grenzen der Umwelt, der Belastbarkeit natürlicher Systeme bewusst zu sein.
Ich und Wir: Individualität & Gemeinschaft
Stellenwert des „ich“ und „wir“; Sinnstiftung als Weg zum Glück & Erfolg, positives Selbstbild zur Erhaltung der psychischen Gesundheit, Ehrenamt als wichtige Stütze in der Gemeinschaft; gesellschaftlicher Zusammenhalt und Demokratie.