43 Millionen kostet der Neubau der Bruckner-Privatuniversität am Pöstlingberg, die Ende 2015 eröffnet wurde. Neben der Pöstlingbergbahn – die hauptsächlich für touristischen Verkehr ausgelegt ist – gibt es keine zusätzlichen Verkehrsmittel in dem verkehrsmäßig stark beanspruchten Stadtviertel. 900 Studenten und 220 Lehrende teilen sich eine Tiefgarage mit 132 Stellplätzen. Die Befürchtungen der Anrainer vor einem Verkehrs- und Parkchaos wie bei der Kepler-Uni haben sich leider bewahrheitet.
Rudolf- und Hagenstraße in Urfahr waren bereits vor dem Bau der Bruckner-Uni überlastet, speziell in den Morgen- und Abendstunden geht oft gar nichts mehr. Mit über 1.100 Studierenden und Vortragenden brachte die Bruckneruni enorme zusätzliche Frequenz ins Viertel. Öffentliche Parkflächen gibt‘s so gut wie keine, die paar Parkplätze gegenüber bei der Merkursiedlung benötigen die Anrainer dringend selbst. Für die Bruckner-Uni stehen lediglich 132 Plätze in der neuen Tiefgarage zur Verfügung. Man muss kein Mathematik-Genie sein, um zu erkennen, dass sich das nicht ausgeht. Die Anrainer wehren sich jetzt – mit Bodenbemalungen, Verbotstafeln und Warnhinweisen.
Pöstlingbergbahn: Intervallverdichtung auf 15 Minuten
Und die Öffi-Anbindung? Seitens der LINZ LINIEN glaubte man, mit der bestehenden Pöstlingbergbahn das Auslangen zu finden, obwohl die Kapazität im Vergleich zu einer regulären Bim nicht für dichten Personenverkehr ausgelegt ist. Seit September 2015 verkehrt die Pöstlingbergbahn in den Morgenstunden alle 15 statt alle 30 Minuten. Eine von manchen geforderte neue Busverbindung zur Bruckner-Uni wurde nicht eingerichtet.
Die Angst vor einem Verkehrschaos teilte Bürgermeister Klaus Luger bei der Eröffnung im Vorjahr ebenfalls noch nicht: „Die Bruckneruni wird über das bestehende Straßennetz, die Bergbahn und die Postbusse erreichbar sein. Zudem werden zwei neue Fußgängerübergänge die fußläufige Erschließung verbessern.“
Hein: „Bewohnerparken könnte Situation entschärfen“
Der zuständige Stadtrat, Markus Hein von der FPÖ, will die Probleme beheben: „Seitens der Bewohner ist aber noch niemand an mich herangetreten. Sollte entsprechender Bedarf bestehen, können wir anbieten, auch hier das bewährte Bewohnerpark-Modell umzusetzen, um die Parkplatzsituation für die Anrainer zu entschärfen.“