Mit einem offenen Brief an die zuständigen Vizebürgermeister Dietmar Prammer und Karin Hörzing (beide SPÖ) machen die Anwohner der Sportmittelschule Kleinmünchen auf den enormen Lärm-, Park- und Verschmutzungsdruck der umliegenden Straßen aufmerksam, der durch die täglichen Trainingseinheiten und Meisterschaftsspiele von mittlerweile drei Bundesligaklubs in der dortigen Ballsporthalle entsteht. Jetzt soll zusätzlich ein Kunstrasenplatz mit Flutlicht errichtet werden, auf dem ganzjährig und bis spät in die Nacht hinein trainiert und gespielt werden soll – ohne Mitsprache der Anrainer, so der Vorwurf. Die gut 500 Anwohner sagen „So geht’s nicht!“ und fühlen sich speziell von der SPÖ-Stadtpolitik im Stich gelassen. Hier der offene Brief des Sprechers der Initiative, Wolfgang P. Stabauer, im Originalwortlaut:
Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister Prammer!
Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin Hörzing!
Nachdem ich immer mit allen Bürgermeisterkandidaten kommuniziere, werde ich dieser Linie treu bleiben, da ich 100 %ig weiß, dass die Bürgermeisterkandidaten absolute Transparenz wollen und laufend fordern (bis heute sind Sie dieser Transparenz nicht nachgekommen). Auf die vorangegangene Emailkorrespondenz müssen wir nicht näher eingehen, da dies ohnehin bekannt ist. Nachdem Frau Hörzing ja immer sagt, dass ihr Probleme um die Sportmitttelschule nicht bekannt sind, möchte ich Sie gerne über Kleinigkeiten informieren. Ihr Magistrat ist nicht einmal in der Lage, die Mieter zu kontrollieren, geschweige denn die Vereinbarungen im Mietvertrag einzufordern. In Beilage 1 sehen Sie die Verschmutzung Ihrer Mieter bzw. wie dort alles hinterlassen wird. Zuerst finden Sie Bilder von der Veranstaltung vom 8.12.2024 (dort haben Sie ja den Ehrenanstoß vorgenommen) und die letzten Bilder sind von gestern (22.12.2024). Müssen wir Anrainer das jahrelang akzeptieren? Sie selber würden das vor ihrer Haustür auch nicht lustig finden, aber Sie müssen ja hier nicht wohnen und alles erleiden?
Letzten Samstag haben sich die Nachbarn „aller Stichstraßen“ zusammengeschlossen, um auf die unerträgliche Parksituation bei Veranstaltungen hinzuweisen. Der Frust der Fans, die nicht bis vor die Haustür fahren können (am liebsten würden sie in die Halle hineinfahren), war so groß, dass man nach dem Spiel einfach ein Transparent heruntergerissen hat. Linz News hat am Sonntag in der Früh darüber berichtet und erst da haben wir erfahren, dass durch die Zerstörung Sachbeschädigung hervorgerufen wurde (Beilage 3).
Der Höhepunkt der Politik von Ihnen Beiden ist sicher der heutige Artikel in den heutigen OÖ Nachrichten! Zuerst beschließen Sie im Rahmen Ihrer Politik den kompletten Ausbau im stillen Kämmerchen, dann erfahren die Anrainer davon und wehren sich, dann meinen Sie wortwörtlich, dass die Sportclubs für diese Aktionen nichts dafürkönnen – in diesem Punkt haben Sie sicher Recht. Wenn sich dann die Anrainer beginnen zu wehren, und Sie beide dann merken, dass nicht alles so locker hingenommen wird, teilen Sie den Medien mit, dass für das Verkehrskonzept der Verkehrsreferent Martin Hajart zuständig ist. Immer schön alles beschließen und dann den Anderen die Verantwortung übertragen!!!
Ich möchte Sie im Namen aller Familien und Anrainer hiermit auffordern, vom Vorhaben des Freiflächenausbaus Abstand zu nehmen – betrifft natürlich nicht den Schulbereich, sondern den Kunstrasen und die Flutlichtanlage. In Ihrer Stadtplanung im Zusammenhang mit der Sportmittelschule muss zuerst die Verkehrs- und Parksituation gelöst werden und dann etwaige Ausbaumaßnahmen im Gemeinderat beschlossen werden. Der umgekehrte Weg, wie Sie ihn beschreiten, ist schlichtweg ein Schildbürgerstreich. Weiters sind wir Anrainer von Verschmutzungen, Lärmbelästigungen jeglicher Art in unserer Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Weiters können wir Ihnen mitteilen, dass der Verkehr sicherlich permanent mehr wird und nicht wie von Ihnen behauptet die Sportler aus dem Umfeld kommen. Das ist absolut unkorrekt!!
Alle Anrainer fordern Sie hiermit auf, nach der Wahl an einem runden Tisch mit allen Beteiligten teil zu nehmen, um diese Dinge offen und auf Augenhöhe zu diskutieren. Das ist eine demokratische Forderung, der Sie sich als Sozialdemokrat nicht entziehen sollten. Zu erwähnen wäre auch noch, dass Sie Briefe, die Ihnen besorgte Anrainer schreiben, wochenlang nicht beantworten – auch das zeigt, dass Ihnen das anscheinend nicht so wichtig erscheint? Die Meinung aller Nachbarn und Anrainer ist, dass für die Eskalationen ausschließlich Ihre unverständliche Politik verantwortlich ist!
Ich wünsche Ihnen Beiden und Ihren Familien frohe Weihnachten!
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang P. Stabauer