Bis zu 400 Obdachlose Menschen gibt es in Linz, aber nur 59 Notschlafbetten. Trotz dieses Ungleichverhältnisses wird seitens der Stadt immer wieder gesagt, es herrsche Vollversorgung. Das tägliche Bild auf den Straßen vermittelt einen anderen Eindruck.
Mittlerweile schlafen Menschen ohne Unterkunft nicht mehr „nur“ am Busbahnhof beim Hauptbahnhof, sondern an unzähligen öffentlichen Stellen der Stadt wie etwa hier in der Kaarstraße – und man hat den Eindruck, es werden täglich mehr. Keine leichten Zeiten…
Den „klassischen Obdachlosen“ gibt es Übrigens nicht – es kann jeden treffen. Auch Akademiker, Anwälte oder leitende Angestellte landen auf der Straße – nach einer Scheidung, Insolvenz, Krankheit oder durch Jobverlust – oder eben jetzt durch die enorme Teuerung.
Das geht schneller, als manche denken, bis zu 400 Menschen sind in Linz betroffen, für die jedoch nur um die 60 Notschlafbetten zur Verfügung stehen, es müssten aber zehnmal mehr sein. Seitens der Politik wird kommuniziert, es gäbe eine Vollversorgung. Zudem geht das bestehende System an den Bedürfnissen vorbei. Unabhängig vom Wetter darf man nur von 18 bis 07:30 Uhr bleiben, die Notschlafstelle „verdient“ dabei acht Euro pro Person, wobei davon jeder Obdachlose 3,50 Euro selbst bezahlen muss – zu viel für Menschen, die sowieso nichts haben.
In Summe sollen es oberösterreichweit über 1.000 Menschen sein, die teilweise in Abbruchhäusern, unter Brücken oder in alten Waggons schlafen. Genaue Zahlen gibt es nicht, weil viele dieser Menschen als „U-Boote“ in Linz leben.