Obdachlose Menschen haben zu oft keinen Zugang zu fließendem, sauberem Wasser in ihrem Umfeld. Fehlender Zugang zu Wasser (Trinken, Hygiene) bringt handfeste gesundheitliche Probleme mit sich. LinzPLUS-Gemeinderätin Renate Pühringer: „Obdachlose dehydrieren gerade in der sommerlichen Hitze viel zu oft lebensbedrohlich und müssen dann in Krankenhäusern behandelt werden. Selbst einfach hygienischce Maßnahmen wie Zähneputzen werden verunmöglicht. Darum braucht es möglichst dort, wo obdachlose Menschen sind, Wasserstellen mit der Möglichkeit, persönliche Hygiene durchzuführen. Das bestätigen auch Experten der in Linz aktiven Organisationen. Gerade im Bereich des Busbahnhofs, aber nicht nur dort, wäre das dringend notwendig.“ Abhilfe schaffen soll ein Antrag im Gemeinderat.
Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ist ein so hohes Gut, dass es im Jahr 2010 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt worden ist. Doch auch in Linz gibt es Menschen, die zum Teil nur schwer Zugang zu sauberem und vor allem fließendem Wasser haben: Obdachlosen steht in ihrem Umfeld oft kein Wasser zum Trinken und zur Körperpflege zur Verfügung.
Das schafft viele unnötige Probleme: So kommt es immer wieder zu Spitalseinweisungen, weil obdachlose Menschen zu wenig Flüssigkeit/Wasser trinken und in der sommerlichen Hitze lebensbedrohlich dehydrieren.Sogar die selbstverständlichste, tägliche Hygiene wie Hände- und Gesichtwaschen, Zähneputzen etc. können oft nicht umgesetzt werden. Wer aber nicht die Möglichkeit hat, sich zu pflegen, gerät sehr schnell in einen Zustand, in dem eine gesellschaftliche Teilhabe und ein Wohlfühlen in der Begegnung mit anderen nicht mehr gelingen kann. Mangelnde Körperhygiene hat auch weitere Erkrankungen zur Folge: Ekzeme und Pilzbefall der Haut, Krankheitsübertragung über ungewaschene Hände, Parasitenbefall etc. sind oft nicht zu verhindern und schwächen obdachlose Menschen zusätzlich.

Für die Umsetzung ist eine Zusammenarbeit mehrerer Ressorts unter Einbeziehung von externen Experten nötig – etwa Sozialarbeiter bzw. sachkundigen Organisationen (Sozialverein B37, der ARGE für Obdachlose, youngcaritas). Diese können gut einschätzen, wo diese Zugänge zu fließendem Wasser notwendig und sinnvoll sind und welche speziellen Bedürfnisse es gibt“, so Renate Pühringer.
Abhilfe schaffen soll ein Gemenderatsantrag: Die für Soziales zuständige Stadträtin und Vizebürgermeisterin Karin Hörzing soll demnach in Zusammenarbeit mit den ebenfalls betroffenen Ressorts (z.B. Liegenschaften) ein Konzept ausarbeiten, das zum Ziel hat, obdachlosen Menschen in Linz besseren und leichteren Zugang zu fließendem Wasser zu verschaffen. Das soll Gesundheit und Hygiene der Menschen, die obdachlos sind verbessern. Zur Erstellung des Konzepts sollen Experten der in Linz aktiven Organisationen in der Obdachlosenhilfe beigezogen werden.