Mit 68 zu 32 Prozent entschied sich Linz am 27. September 2015 für den Abriss der alten Eisenbahnbrücke und damit für die „Einbrückenlösung“. Bürgermeister Klaus Luger informierte heute über die weitere Vorgehensweise. In Summe dauert der Neubau vier Jahre. Los gehen soll’s ab Mai 2016.
„Zum Abriss und Neubau der Brücke sind jetzt keine weiteren rechtlichen Schritte mehr nötig“ sagte Bürgermeister Klaus Luger heute im Rahmen der Pressekonferenz zum Thema Eisenbahnbrücke. Mit 13. Dezember wird der Bau offiziell von der LINZ AG übernommen, ab diesem Tag werden auch keine ÖBB-Züge mehr über die Brücke rollen. Der weitere Fahrplan sieht vor, dass bereits mit Oktober 2015 die Vergabeverfahren für den Abbruch der Tragwerke beginnen. Die tatsächlichen Abbrucharbeiten sollen dann im Mai 2016 starten und sieben Monate dauern, der tatsächliche Brückenneubau samt Zufahrtsstraßen startet erst im August 2017, die Eröffnung der neuen Eisenbahnbrücke ist für den Mai 2020 vorgesehen.
Zum Zeitplan gibt es auch bereits eine erste Wortmeldung aus dem Gegenlager: „Zwei Tage nach der Wahl rückt Klaus Luger mit der Wahrheit heraus, vier statt zwei Jahre ohne Brücke sind ein Wahnsinn“ , sagt dazu Lorenz Potocnik von der Initiative „Rettet die Eisenbahnbrücke“.
Zeitplan Eisenbahnbrücke NEU
10/2015-01/2016: Vergabeverfahren Abbruch der Tragwerke (Ausschreibung und Vergabe)
02/2016-05/2016: Schifffahrts- und wasserrechtliche Bewilligungen, Abbruch des Stromtragnetzwerkes
05/2016-12/2016: Abbrucharbeiten
08/2017-10/2017: Bewilligung für Neubau und Abbruch Pfeiler, Bauausführung Vorarbeiten
12/2017-05/2020: Brückenneubau und Straßenanschlüsse
Abbrucharbeiten mit besonderen Herausforderungen
Noch ist offen, welches Unternehmen die Abbrucharbeiten übernehmen wird. „Es wird aber eine ganz besondere Herausforderung, weil man die Brückensegmente einzeln herausnehmen und die anderen dabei sichern muss, damit nichts einstürzt oder herunterfällt.“ Besonders schwierig wird der Abriss der steineren Brückenpfeiler sein, weil der Schiffahrtsbetrieb auf der Donau nicht behindert werden darf. Eine Sprengung wird beim Abriss jedoch aller Voraussicht nach nicht nötig sein.

Luger: „Stauchaos wird nicht eintreten“
Das befürchtete Stauchaos soll nicht eintreten, da „von den derzeit 14.000 Fahrten täglich gut 5.000 komplett entfallen werden und der Rest sich auf die Nibelungen- und die VOEST-Brücke aufteilen wird“, so Luger. Zudem würden die Frequenzen auf den Öffis verstärkt. Im Bereich Wildbergstraße entsteht eine Bim-Umkehrschleife, um speziell im innerstädtischen Straßenbahnverkehr Verstärkerfahrten durchführen zu können. Zusätzlich würden die Buslinien 12 und 25 vermehrt verkehren, um die prognostizierten 1.000 zusätzlichen Fahrgäste pro Tag aufnehmen zu können.
Falls es dennoch zum Stauchaos käme, gäbe es „keinen Plan B“, so Luger: „Dann trägt der Bürgermeister die Schuld, das ist halt so. Aber auch bei der Sperre der Westbrücke hat man damals gesehen, dass das prognostizierte Szenario nicht eingetreten ist, das wird auch hier so sein.“
60 Millionen Euro für Neubau
In den Kosten von 60 Millionen Euro sind auch die Abbrucharbeiten inkludiert. Stadt (55%) und Land (45%) teilen sich den Betrag auf. Luger „Wobei es noch Verhandlungen mit dem Bund geben wird, wir hoffen auf eine Kostenbeteiligung von zehn Prozent, den dann die Stadt weniger zu zahlen hätte.“
Brückenkopf Linz und Urfahr: „keine Einschränkungen“
Die Befürchtungen, dass es beim Bau in Urfahr (Gasthof Lindbauer) oder Linz (Schrebergärten) zu Beeinträchtigungen oder Grundbeschneidungen kommt, schließt Luger aus: „Dort bleibt alles so, wie es ist.“ Bezüglich des angrenzenden Donauparkstadions gibt es aktuell keine Bestrebungen, die Heimstätte des FC Blau-Weiß Linz gleich in einem Zug mitzusanieren: „Seitens des Vereins gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Pläne oder Finanzierungsideen dazu.“