NEOS tritt bei den Landtagswahlen im Herbst erstmals auch in OÖ an. Anfang April soll mit Judith Raab die Spitzenkandidatin gekürt werden. Doch parteiintern ist die 46-jährige Leondingerin umstritten. Teile des Landesteams wünschen sich „einen anderen Kopf an der Spitze“. Als Alternativen wären der OÖ Nationalratsabgeordnete Rainer Hable oder ein/e Quereinsteiger/in denkbar, heißt es aus Kreisen des Landesetams.
In den Umfragewerten steht NEOS nur in Linz mit acht Prozent recht passabel da, auch wenn die von der Linzer Nummer 1, Lorenz Potocnik, avisierten „zehn bis elf Prozent“ utopisch erscheinen. Auf Landesebene hingegen steht aktuell sogar der Einzug in den Landtag (vier Prozent) auf wackeligen Beinen. NEOS-intern sieht man diese schwachen Werte vor allem im Auftreten der Landessprecherin Judith Raab begründet: „Es fehlt ihr an Authenzität, zu vielen grundlegenden Themen hat sie weder fundiertes Wissen noch eine klare Meinung“, so ein Mitglied des Landesteams. Raab hechle vielmehr Nebenschauplätzen hinterher, um Medienpräsenz zu erlangen: „Sie hat keine Antworten auf die wirklichen Themen im Land.“ Zudem wird Raab vorgehalten, bis dato weder personelle noch infrastrukturelle Maßnahmen getroffen zu haben. Auch ein richtiges Budget sei noch nicht erstellt, obwohl bereits in fünf Monaten gewählt wird.
Trotz der Kritik will sich Raab der parteiinternen Wahl zur Spitzenkandidatin Anfang April stellen. Innerhalb des Landesteams wünscht man sich aber eine andere Lösung: „Entweder Rainer Hable, der derzeit im Nationalrat sitzt, oder eine/n Quereinsteiger/in.“ Eine Kampfabstimmung scheint bei den stets auf Harmonie bedachten NEOS jedoch nicht denkbar. Es bleibt spannend, wer am Ende das Rennen macht.