Klingt verrückt, ist in anderen Städten aber durchaus üblich: Die Linzer ÖVP will den einspurigen Mona-Lisa Tunnel bei der Ebelsberger Umfahrung zu Stoßzeiten als „Einbahntunnel“ nutzen. So stünden in Früh stadteinwärts zwei Spuren zur Verfügung und abends dann in die Gegenrichtung. So könnten die Verkehrsspitzen besser abgefangen werden, wird argumentiert. Ein Gemeinderatsantrag soll der Idee zur Umsetzung verhelfen.
„Staus sind im Linzer Süden leider zur Normalität geworden, ein Problem stellt dabei u.a. der nur einröhrige Bau des Mona-Lisa Tunnels dar, wo es in den Morgenstunden stadteinwärts und in den Abendstunden stadtauswärts immer wieder zu langen Verzögerungen kommt“, argumentiert Gemeinderätin Michaela Sommer von der Linzer ÖVP – und empfiehlt einen sog. „Richtungswechselbetrieb“, bei dem beide Fahrspuren temporär als Einbahnstraße genutzt werden.
International durchaus übliches System
In anderen Ländern – zum Beispiel in China oder den USA – wird dieses System erfolgreich seit Jahren praktiziert. Auf der weltberühmten Golden Gate Bridge in San Francisco etwa werden die Fahrbahnen morgens bzw. abends durch Kunststoff-Poller und Bodenmarkierungen jeweils in die andere Richtung um einige Spuren erweitert. Dort bleibt allerdings immer auch eine Fahrbahn in die Gegenrichtung offen. Das wäre beim Mona-Lisa Tunnel nicht möglich. Die Linzer ÖVP will daher vorher erst prüfen (lassen), ob genügend Ausweichrouten für den Gegenverkehr bestehen und die Anrainer nicht durch zusätzlichen Verkehr belastet werden.