„Statt das bereits seit Juli 2021 geltende Alkoholverbot auch umzusetzen und entsprechend zu ahnden, richtet man 200 Meter weiter einen neuen Verweilbereich für die Problemgruppen ein – und das auch noch in Nachbarschaft zum größten Spielplatz der Landeshauptstadt – wem bitte fällt sowas ein? Und was sollen Umgestaltungen, Befragungen und neue Regeln bringen, wenn es die Stadt nicht einmal schafft, die bestehenden Verordnungen umzusetzen?“, sagt MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner zu den kürzlich von der Stadtpolitik präsentierten neuen Ideen rund um die „Problemzone Volksgarten“.
Bettlerbanden, Alkohol- und Suchtkranke sowie Obdachlose prägen das Bild des Linzer Volksgartens. Dutzende Personen rotten sich immer wieder im nördlichen Bereich des beliebten Parks zusammen. Davon zeugen auch die unzähligen Bierdosen und Wein-Tetrapacks, die immer wieder zurückgelassen werden. Ein im Juli 2021 erlassenes sektorales Alkoholverbot hätte die schon damals untragbare Situation verbessern sollen. Doch das Verbot wurde laut Anrainern und Passanten im Laufe der Zeit nur sehr spärlich – manche sagen gar nicht – umgesetzt. Im Sommer richten sich zusätzlich immer wieder größere Bettlergruppen häuslich ein, waschen im öffentlichen WC ihre Wäsche und hängen diese im Park auf, geschlafen wird in der Wiese, gleich daneben wird die Notdurft verrichtet. Auch mit Drogen wird im Park immer wieder gedealt: „Das sind untragbare Zustände, die teilweise offensichtlich stillschweigend geduldet werden“, so Petra Lindner.
„Es wird sich nichts ändern“ Als Ergebnis des Neugestaltungsprozesses des Volksgartens wurde nun die Idee geboren, den Verweilbereich der Problemgruppen vom Haltestellebereich der Straßenbahn bei der Goethekreuzung einfach 200 Meter weiter Richtung Süden zu verlagern: „Hier wurde nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ gehandelt. „Statt im Volksgarten die bereits jetzt vorhandenen Regeln und Verordnungen umzusetzen, schiebt man das Problem in einen weniger sichtbaren Bereich“, so Lindner.
„Grünanlagenverordnung umsetzen“ Neben dem bestehenden Alkoholverbot böte laut Petra Lindner auch die Grünanlagenverordnung der Stadt Linz schon jetzt mehr als genug Möglichkeiten, für ein gedeihliches Miteinander im Park zu sorgen (-> https://www.linz.at/serviceguide/brochure.php?id=25): „Das größte Problem ist jenes des Unsicherheitsgefühls. Frauen wagen sich speziell abends kaum noch alleine durch den Park. Das wird sich durch eine Verschiebung des Verweilbereichs der Problemgruppen nicht ändern, denn auch an der geplanten neuen Stelle führt der vielbegangene Verbindungsweg zum Hauptbahnhof vorbei.“