Nachdem die grüne Ministerin Gewessler den Ausbau der für OÖ so wichtigen Bahnstrecke zwischen Linz und Prag nicht ins „Zielnetz 2040“ aufgenommen hat, kommt jetzt mit Unterstützung von Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner eine neue Initiative: Die ÖBB und die tschechische Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Správa železnic haben ein länderübergreifendes Arbeitsübereinkommen für die Achse Linz – Budweis – Prag beschlossen. Ziel der Studie ist die umfassende Analyse des verkehrlichen Potenzials dieser wichtigen Verkehrsachse für den Personen- und Güterverkehr. Die Ergebnisse der Studie werden grundlegende Informationen für eine mögliche zukünftige Hochleistungsstrecke liefern.
3:44 Stunden benötigt die Bahn derzeit für die etwa 230km lange Strecke von Linz nach Prag – das macht einen Schnitt von etwas mehr als 61km/h. Noch langsamer geht’s nach Budweis, hier schafft die Bahn gerade mal einen 52er-Schnitt. Im Rahmen einer grenzüberschreitenden Vereinbarung soll die gesamte Strecke nun in ihrem europäischen, zwischenstaatlichen und regionalen Kontext untersucht werden, um sowohl die Verkehrspotenziale als auch den wirtschaftlichen Nutzen eines möglichen Streckenausbaus zu ermitteln. Erste Ergebnisse werden Ende 2025 erwartet, während ein vollständiger Ausbau frühestens für den Zeitraum nach 2040 ins Auge gefasst wird. „Mit dem Arbeitsübereinkommen setzen wir den nächsten wichtigen Schritt, um gemeinsam mit unseren tschechischen Kollegen die Potenziale der Achse Linz – Budweis – Prag grenzüberschreitend zu analysieren“, betonte Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.
Jiří Svoboda, Generaldirektor der Správa železnic, sagt: „Durch die gemeinsame Entwicklung dieser Achse wird die Strecke Budweis – Linz nicht nur zu einer vollwertigen Verbindung der tschechischen Eisenbahn nach Österreich, sondern auch nach Süd- und Westeuropa.“ Der Ausbau der Summerauerstrecke wird auf Grundlage der bisherigen Analysen und im Einklang mit dem österreichischen Zielnetz 2040 für einen Zeitraum nach 2040 ins Auge gefasst. Die Zusammenarbeit zwischen ÖBB und Správa železnic stellt sicher, dass die gesamte Strecke grenzüberschreitend betrachtet wird, was eine nachhaltige Weiterentwicklung des Schienenverkehrs in der Region ermöglicht.
Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner fordert im Hinblick auf diese langfristige Planung die kommende österreichische Regierung dringend zum Handeln auf: „Die Zeit drängt. Der Ausbau der Summerauerstrecke darf nicht auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden. Es braucht jetzt konkrete Zusagen und eine klare Weichenstellung seitens der Politik. Österreich darf nicht die Chance verpassen, durch den Ausbau dieser wichtigen Achse seine Verkehrsinfrastruktur zu stärken und den internationalen Schienengüter- und Personenverkehr zukunftssicher zu gestalten.“