Vor 35 Jahren geschah mitten auf offener Straße in der Linzer Altstadt ein Mord, der bis heute ungeklärt ist. Am Tummelplatz erinnert heute nichts mehr an dieses Verbrechen an Sportredakteur Günther Schädel. Ungeklärte Morde sind in OÖ ein Ausnahmefall, denn im Schnitt wurden in den letzten 50 Jahren 96 Prozent aller Mordfälle aufgeklärt. Und dennoch: Wohl sieben Mörder laufen in Linz heute noch frei herum…
Es war ein Schock für Linz – und da vor allem für die große Community der Linzer Nachtschwärmer. OÖN Sport-Redakteur Günther Schädel (42) wurde am 27. Februar 1988 um 3:30 Uhr morgens erschossen am Tummelplatz aufgefunden – von einem Taxifahrer, der erst glaubte, dass er einen Betrunkenen gefunden habe. Erst im Krankenhaus bemerkte man die Schusswunde hinter dem Ohr.
Schädel war damals in den Altstadtlokalen „Vanilli“ und „Klausur“ zu Gast und hatte sich danach zu Fuß auf den Heimweg gemacht. Trotz hoher, immer noch aktueller Ergreiferprämie von 13.600 Euro wurde der Täter bis heute nicht gefasst.
Im September 2017 rückte der Fall nochmals medial in den Mittelpunkt, als die ORF-Sendung „Thema“ sich dessen annahm. Brauchbare Hinweise gab es aber erneut keine, der Mörder blieb – auch dank des damals nicht vorhandenen „Inspektors DNA“ – unerkannt.
Abr auch andere ungeklärte Morde bewegen viele Linzer heute noch:
- Am 15. Oktober 1985 wurde in einer Altstadtwohnung eine Prostituierte erdrosselt. Der Täter ist bis heute nicht gefasst.
- Am 11. März 1988 – nur etwa zwei Wochen nach dem Mord an Günther Schädel – wurde der Pensionist Alfred Lindorfer in Kleinmünchen kaltblütig ermordet und ausgeraubt.
- Am 1. Mai 1991 wurde Theresia Almansberger (47) nach einem Besuch auf dem Linzer Urfahrmarkt ermordet. Ihr lebloser, erdrosselter Leichnam wurde elf Tage später in den Traunauen bei Ebelsberg gefunden.
- Am 28. August 1992 wurde der Afrikaner Samuel Twumasi als abgängig gemeldet, er wohnte in der Lunzerstraße. Fünf Tage später fand man seinen leblosen Körper im Am 2. September 1992 fand man seine Leiche in einem Seitenarm der Traun. Die Obduktion ergab Tod durch ertrinken und Spuren von massiven Schlägen.
- Am 9. Dezember 1996 barg man die Leiche der 27-Jährigen Petra Rothmayer aus der Traun bei Ebelsberg. Ihr Körper wies Schnittverletzungen und Blutergüsse auf. Der Mörder ist bis heute auf freiem Fuß.
- 10. März 2008: Die Tontechniker Christian Janouschek (45) und Wolfgang Huber (51) wurden in einer Wohnung in Urfahr mit unzähligen Messerstichen und einen Schnitt durch den Hals förmlich hingerichtet. Trotz vieler DNA-Spuren ist der Täter bis heute nicht gefasst.