2015 ist ein Jahr der Weichenstellungen für die Linzer Stadtentwicklung. Vier Architekturwettbewerbe werden planerische Perspektiven für Wohnbauprojekte an der Schwaigaustraße in Pichling, an der Karl-Steiger-Straße in Kleinmünchen, auf dem einstigen Winklerbahnhof-Areal bei der „Grünen Mitte Linz“ und an der Sintstraße im Hafenviertel aufzeigen. In diesen Planungsgebieten sollen mittelfristig mehr als 800 Wohnungen entstehen.
Zu den herausragenden Zonen für die längerfristige Stadtentwicklung zählen das Hafenareal, die Tabakfabrik, das Kasernenareal Ebelsberg, das einstige Post-Logistikzentrum beim Hauptbahnhof und große Flächen der ÖBB zwischen der Wiener-Straße und den Lokomotivwerkstätten sowie an der Heizhausstraße.
An der Auhirschgasse in Pichling könnten aus raumplanerischer Sicht weitere 140 Wohnungen errichtet werden. In der Innenstadt möchte die L-Bau-Engineering statt des geplanten Bürohochhauses „Linus Tower“ ein 20-geschoßiges Wohnobjekt mit etwa 160 Wohnungen errichten. Der Entwurf soll im April 2015 dem Beirat für Stadtgestaltung vorliegen.
ÖVP fordert „Neuausrichtung der Stadtentwicklung“
Die Daten und Fakten zeichnen aber ein anderes Bild“, meint ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Manhal. Die derzeitige Wohnbaukonzeption führe nämlich dazu, dass Linz pro Jahr an die 6.000 inländische Stadtbewohner durch Abwanderung an das Umland verliert – schwerpunktmäßig junge Familien mit Kindern. Daher fordert Manhal eine „Neuausrichtung der Stadtentwicklung hin zu urbanem Familienwohnen mit Qualität und Flair.“ Auch die Errichtung von Wohneigentum müsse forciert werden, um junge Familien in der Stadt halten zu können.
Luger: „Spielraum für Bauvorhaben“
Nach dem seit kurzem bezugsreifen Palais Zollamt entstehen mit den „Promenadengalerien“ und dem Neubau der Oberbank-Zentrale an der Unteren Donaulände weitere Meilensteine der Stadtentwicklung im Herzen von Linz. Die GWG wird ab Herbst 2015 das Zentrum von Ebelsberg mit einem Wohn- und Geschäftsgebäude aufwerten. Für das Campusgebäude der Medizinischen Fakultät der JKU startet heuer ein Architekturwettbewerb. „Mehrere große Areale geben uns Spielraum für Bauvorhaben, die zusammen mit zahlreichen kleineren Grundstücken Wohnraum und Expansionsmöglichkeiten für die Wirtschaft schaffen. Vor allem im Stadtzentrum und im Linzer Süden werden die wichtigsten Projekte realisiert“, so Bürgermeister Klaus Luger im Rahmen einer Pressekonferenz.