Wäre das Singen muslimischer Lieder im Weihnachtsgottesdienst ein Zeichen der Verständigung und Toleranz – oder geht das zu weit? Der bekannte Linzer Pfarrer Franz Zeiger (Spallerhof/Bindermichl) nimmt zu dieser Frage Stellung.
„Ich frage mich: Wem soll das helfen?“, sagt der bekannte und beliebte Linzer Geistliche Franz Zeiger. „Ein viel größeres Zeichen von Nächstenliebe und Toleranz wäre es, für die Flüchtlinge zu spenden oder selber eine Familie aufzunehmen“, so Zeiger. „Die Christen haben ihre Feste genauso wie die Muslime – und das ist auch in Ordnung so. Unabhängig davon können und sollen wir aufeinander zugehen. Es ist nicht nötig, die Feiern untereinander zu vermischen. Die Christen feiern zu Weihnachten die Geburt Jesu, in den Liedern und Gebeten steckt ohnehin so viel von Nächstenliebe und Toleranz für alle Menschen dieser Welt.“
Franz Zeiger findet die Diskussion zudem unehrlich: „Denn wenn wir bei diesem Thema schon von Toleranz sprechen, müssten wir eigentlich Lieder aller Religionen in der Kirche singen. Am Ende weiß dann aber womöglich keiner mehr, dass es eigentlich um Weihnachten geht. Man sollte bei diesem Thema daher im wahrsten Sinn den Wortes die Kirche im Dorf lassen.“