Ungewöhnlich scharf reagiert die Linzer ÖVP auf den „Copy & Paste“-Vorwurf, sie würde nur alte Idee neu verpacken und als ihre eigenen verkaufen. Bernhard Baier & Co. gehen jetzt in die Offensive – und präsentieren als Beweis ihrer Innovationskraft einen sensationellen Plan: „Linz hat sich bis heute nicht für das Überwinden der Pest-Epidemie im Mittelalter dankbar gezeigt. Wir fordern daher den Bau einer Pestsäule am Linzer Hauptplatz.“ Auch den Bau einer sogenannten „Straßenbahn“ will man in Linz andenken, es wäre laut ÖVP das weltweit erste Projekt seiner Art.
„Wie bitte? Die Idee einer Pestsäule ist uralt und wurde bereits vor 300 Jahren verwirklicht“, kontern die anderen Linzer Parteien. Als Beweis legen NEOS und die FPÖ sogar einige Fotos einer angeblich 1723 erbauten Pestsäule am Linzer Hauptplatz vor. Die ÖVP zeigt sich unbeeindruckt: „In Zeiten von Photoshop könnte sogar jedes Mühlviertler JVP-Mitglied so eine Montage anfertigen“ heißt es in einer Aussendung. Als Gegenbeweis legte Baier ein Interview mit dem 103-jährigen Linzer Blasius Tobusch vor: „Ich weiß nichts von einer Pestsäule, ich weiß ja nicht mal mehr wie ich heiße“, so Tobusch. „Wenn nicht mal ein Beinahe-Zeitzeuge etwas über eine angebliche Pestsäule weiß, beweist das, wie verlogen die anderen Parteien sind“, tobt Baier.
Das war aber erst der Anfang: Die schwarze ÖVP-Ideenschmiede im Linzer Rathaus tüftelt bereits an den nächsten, zu hundert Prozent eigenen Ideen: Konkret ist die Erfindung einer sogenannten „Straßenbahn“ geplant – ein futuristisches Schienenfahrzeug, das elektrisch angetrieben innerstädtisch verkehren und Menschen von A nach B bringen soll. „Wir haben sogar schon eine Verlängerung nach C angedacht“, so Baier euphorisch.
Auch ÖVP-Wirtschafts-Stadträtin Susanne Wegscheider arbeitet an einer sensationellen Innovation: Sie will ein süßes Backwerk kreieren, das Linz über seine Grenzen hinaus in der ganzen Welt bekannt machen soll. Arbeitstitel: Linzer Torte.